Zum Erfolg von Claudia Rarej
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg im geschäftlichen Bereich bedeutet für mich in erster Linie, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Im privaten Bereich liegt Erfolg für mich darin, ein zufriedenes Leben mit der Familie zu führen. Der wirtschaftliche Erfolg ist die unbedingte Voraussetzung dafür, daß der geschäftliche Fortbestand gesichert und ausgebaut werden kann und damit Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja! Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Ehrgeiz und meine Fachkenntnisse in den verschiedenen Bereichen des Unternehmens haben wesentlich zu meinem Erfolg beigetragen. Durch meine umfangreichen praktischen Erfahrungen ist es auch leichter möglich, die Akzeptanz unter den Mitarbeitern zu bekommen. Meine Ehrlichkeit und die Eigenschaft, Probleme - auch mit Vorgesetzten - offen anzusprechen und persönlich zu klären, haben mir immer wieder geholfen. Ich denke positiv. Wenn ich in der Früh aufstehe, und ich weiß, ein schwerer Tag steht mir bevor, suche ich mir trotzdem die positiven Aspekte heraus, und so meistere ich selbst problematische Situationen immer wieder. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich denke, daß viele Frauen von sich aus keine höheren Positionen anstreben. Oft sind sie in Teilzeit beschäftigt und widmen sich lieber ihrer Familie. Von der Geschäftsleitung unseres Unternehmens habe ich nicht den Eindruck, daß Frauen benachteiligt werden. Bei uns sind auch gute Stellen z.B. im Einkauf an Frauen vergeben. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern, die einen Raumausstattungsbetrieb führten, haben mich ganz bestimmt geprägt. Für meine Eltern war der Betrieb ein Vollzeitjob, der keine Freizeit übrigließ. So kam es dazu, daß wir drei Kinder früh die leistungsorientierte Arbeitshaltung unserer Eltern kennenlernten und übernahmen. Zu meiner Großmutter mütterlicherseits, Anna Schwarz, hatte ich schon immer einen besonderen Bezug. Zu ihr können wir immer kommen, sie ist jederzeit für uns da. Sie freut sich mit mir über meinen Erfolg. Herr Dr. Koch, der Firmeninhaber von Leiner und Kika, ist für mich eine Persönlichkeit, die mich durch eine menschliche und geradlinige Art sehr beeindruckt. Mein Lehrherr, der 18 Jahre lang mein Vorgesetzter war, hat mich in beruflicher Hinsicht natürlich am stärksten geprägt und zu meinem heutigen Erfolg beigetragen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ganz besonders freut es mich, wenn ehemalige KollegInnen zu mir kommen und sagen, daß ich ihnen fehle, und daß uns eine sehr gute Zusammenarbeit verband.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind das Wichtigste im Unternehmen. Mit ihnen steht und fällt der Erfolg des Unternehmens. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Natürlich schaue ich auch die Zeugnisse der Bewerber an, aber wenn ich sehe, daß jemand von ganzem Herzen bei uns arbeiten will, gebe ich schon auch einmal jenen gerne eine Chance, die kein vorbildliches Zeugnis und nicht die idealen Startbedingungen aus dem sozialen Umfeld mitbringen. Der Erfolg dieser Leute hat mir schon oft recht gegeben. Bei Mitarbeiterentscheidungen höre ich auch durchaus auf mein Bauchgefühl.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In meine Mitarbeiter setze ich großes Vertrauen. Alle Mitarbeiter sind unterschiedlich, und genauso individuell muß ich auch auf sie eingehen. Einige Mitarbeiter erzielen mehr Erfolg mit weniger Druck, andere wiederum strengen sich ohne Druck nicht an. Aber ich habe es mittlerweile ganz gut im Gefühl, wer wie zu behandeln ist. Natürlich ist mir die menschliche Seite ganz wichtig. Wenn ein Mitarbeiter ein Problem hat, sei es beruflich oder privat, versuche ich, ihm entgegenzukommen, und so ist dieser auch lieber bereit, im Betrieb das Beste zu geben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein nächstes Ziel hier ist es, den Geschäftserfolg weiter zu steigern. Private Ziele sind der Fortbestand der harmonischen Beziehung mit meinem Mann und der Wunsch, gesund zu bleiben.
Ihr Lebensmotto?
Stillstand ist Rückschritt!