Zum Erfolg von Ewald Müller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist - vor allem von außen gesehen - eine meßbare Größe. Für mich persönlich bedeutet Erfolg, sehr ambitionierte Ziele, die man sich selbst gesetzt hat, mit dem zur Verfügung stehenden Team zu akkordieren und in einem angemessenen Zeitraum zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das müßte man andere fragen. Das Haus, für das ich arbeite und in dem ich mich ein bißchen als Klassensprecher sehe, ist jedenfalls nicht unerfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Erfolg ist sicher eine Kombination von vielen Dingen. Es gehört das Glück dazu, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Als Nichtakademiker ist es heute nicht unbedingt sehr einfach, eine derartige Position zu erreichen. Glück gehört genauso zum Erfolg wie konsequente Arbeit und Durchsetzungsvermögen. Ziele kann man sicher nur mit außergewöhnlichem Einsatz erreichen. Auch das richtige Umfeld ist ein wesentlicher Faktor des Erfolges. Allein bringt man sicher nichts weiter.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Vor diesem Gespräch hatte ich mir diese Frage noch nie gestellt. Ich habe heute noch Phasen, in denen ich nicht glaube, erfolgreich zu sein. Sobald man in die Nähe des angestrebten Zieles kommt, ergeben sich ja schon wieder andere. Jedes Mal nach der Erreichung eines Etappenziels fühlt man sich wohl für einen kurzen Moment erfolgreich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein leider schon verstorbener Kollege Franz Reimann, der ehemalige technische Leiter des Hauses, war und ist für mich das wichtigste menschliche Vorbild. Er war integer, drängte sich nie in den Vordergrund, wurde von allen geliebt und war dennoch extrem bescheiden und fachlich kompetent wie kein anderer. Ich möchte auch die Eigentümer der Firma erwähnen, ohne daß dies als Pflichtübung verstanden werden darf. Herr König und Herr Pulides sind in ihrer Eigenschaft als unglaublich weitblickende Visionäre unbestreitbar große Vorbilder für mich, obwohl ich mich manchmal fragte, ob ihre Ideen wirklich zielführend wären. Letzten Endes stellte sich jedoch immer heraus, daß sie die Weichen richtig stellten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Akzeptanz. Ich versuche, auch wenn es nicht mehr modern sein mag, vollkommen ehrlich zu sein, und zwar nicht nur intern, sondern auch allen Kunden gegenüber, auch wenn das nicht immer Vorteile hat. Dadurch gewinnt man jedoch auch allenthalben viel Anerkennung, an der man erkennen kann, daß der Weg, den man geht, nicht ganz falsch ist.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Technisch wird es immer wieder Herausforderungen geben, die zu lösen sind. Wir versuchen stets, die Visionen von Architekten realisierbar zu machen. Eine solche Herausforderung, der wir uns stellen wollen, ist es, zum Beispiel aus Sonnenenergie nicht nur warmes Wasser oder Strom, sondern Kühle zu gewinnen. Gerade wenn die Sonneneinstrahlung am größten ist, brauchen Bürohäuser die größtmögliche Kühlung und somit Energie, und daran arbeiten wir. Ein unlösbares Problem gibt es für uns eigentlich nicht.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei Alu König Stahl kennt man das Wort Fluktuation eigentlich nicht. Ich bin mit meinen vierzehn Jahren Zugehörigkeit ein Benjamin des Unternehmens. Sowohl im Außendienst als auch im Lager sind zahlreiche Mitarbeiter beschäftigt, die seit mehr als 40 Jahren für das Unternehmen tätig sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mitarbeiter werden dadurch motiviert, daß ihnen die Arbeit Freude macht und ihnen Freiraum zur Verfügung steht, den sie im Sinne des Hauses bestmöglich nützen können. Wir motivieren unsere Mitarbeiter auch durch Transparenz und Ehrlichkeit. Nach der Erreichung von Etappenzielen wird dem Mitarbeiter natürlich auch entsprechend gedankt. Viele unserer Mitarbeiter denken heute auch als Unternehmer, und dies ist ganz sicher ebenfalls ein wesentlicher Faktor des Erfolges.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sehen uns als einen führenden Spezialisten für Gebäudehüllen. Durchdachte Konzepte und die frühzeitige Zusammenarbeit mit Investoren helfen, künftige Energie-und Betriebskosten zu minimieren. Dadurch - auch dank der hohen Qualität und dem geringen Wartungsaufwand der Gebäudehülle - bringt das Gebäude nachhaltig mehr Ertrag. Weiters stehen wir vor allem für System-Gesamtlösungen. Der entscheidende Vorteil für den Investor liegt dabei im langjährigen Know-How, welches wir unseren Partnern anbieten. Für jede Herausforderung gibt es in unserem Unternehmen einen Experten, der sich für die bestmölgiche Realisierung einsetzt. Und das von der ersten Planungsphase bis zur Schlüsselübergabe. Erfahrung und Wissen unterstützen die optimale Vernetzung von Investoren, Projektentwicklern, Architekten, Haustechnik und Metallbau. Das begründet die beste langfristige Verwertbarkeit des Objekts. In Summe bedeutet das für den Investor nicht nur das beste Produkt zu bekommen, sondern auch die für sein Projekt optimale Technologie innerhalb des vorgegebenen Budgetrahmens.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber?Wir sehen nur Marktbegleiter, und in diesem Wort drückt sich die Philosophie des Hauses aus: gute Marktbegleiter helfen einander indirekt. Schlechte Marktbegleiter kopieren ausschließlich. Unsere Aufgabe als Marktführer ist es nicht, Dinge zu tun, die auch andere tun, sondern vielmehr, uns mit neuen Möglichkeiten für unsere Kunden zu beschäftigen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Arbeitszeit beginnt sehr früh und endet meist erst spät abends, selbst an Wochenenden. Somit nehme ich mir, wenn es das Tagesgeschäft zuläßt eine temporäre Auszeit, was meinem Privatleben sehr gut tut.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für die theoretische Fortbildung verwende ich etwa zwei Wochen pro Jahr, die praktische findet täglich statt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unseren Fokus richten wir in erster Linie auf energieeffiziente Konzepte, sowie auf die Nutzung erneuerbarer Energie. Dieses Thema und die damit verbundenen Problematiken werdne uns in den nächsten Jahren sehr beschäftigen.