Zum Erfolg von Norbert Schulterer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich in erster Linie, Freude an der tagtäglichen Arbeit zu haben und positive Rückmeldungen für die erbrachten Leistungen zu bekommen. Durch diesen Erfolg kann ich mir einen gewissen Grad an persönlicher Freiheit erarbeiten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nach objektiven Kriterien: ja. Andererseits glaube ich, daß ich noch einiges bewegen kann. Ich will mich mit dem Erreichten nicht zufriedengeben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß Selbstdisziplin und Hartnäckigkeit sehr wichtige Erfolgsfaktoren sind. Dazu kommt noch eine gesunde Portion Weltoffenheit. Ich versuche immer, über den Tellerrand der lokalen Gegebenheiten hinauszuschauen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, den Kern- und Knackpunkt eines Problems zu erkennen, damit ich mich nicht verzettle. Es ist nämlich eine der großen Gefahren, am Wesentlichen vorbeizuarbeiten und sich mit Details aufzuhalten. Ich gehe analytisch an die Dinge heran, was auch meiner Persönlichkeit entspricht.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Bis zu einem gewissen Grad war mein Vater prägend, da er mit einem Installationsunternehmen selbständig tätig war und ich so relativ früh Einblick in die Geschäftswelt erhielt. Selbst beim gemeinsamen Mittagessen am Sonntag war die Firma das Hauptthema. Auf der anderen Seite habe ich schon versucht, mich nicht zu sehr an den Rockzipfel zu hängen, sondern meinen eigenen Weg zu gehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Um es salopp zu formulieren: Ohne Mitarbeiter wäre ich aufgeschmissen. Die personalverantwortliche Führungskraft trägt natürlich ebenso zum Erfolg bei, manchmal wird diese Rolle aber auch überschätzt. Es hängt sehr stark vom Team ab, ob ein Unternehmen erfolgreich ist oder nicht.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zunächst muß der Bewerber unserem Jobprofil entsprechen und über die fachliche Qualifikation verfügen. Wir sind stark von unserer Muttergesellschaft in Dänemark geprägt, ein neuer Mitarbeiter muß daher auch zu unserer offenen Unternehmenskultur passen. Wir sind etwas weniger hierarchisch, dafür auch informeller, als es bei anderen Großkonzernen üblich ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meiner Meinung nach kann man Mitarbeiter nur sehr begrenzt motivieren. Entscheidend ist letztendlich die Selbstmotivation. Natürlich schaffen wir geeignete Rahmenbedingungen und bieten den Mitarbeitern ein hohes Maß an Selbständigkeit und interessante Aufgabenfelder. Außerdem achten wir auf Feedback, Dialog und Kommunikation. Kritik wird konstruktiv und nicht abwertend geübt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir haben drei große Geschäftsfelder: die Kältetechnik, die Wärmetechnik und die Antriebstechnik. In diesen Bereichen sind wir ein etabliertes und angesehenes Unternehmen. Bei den Konsumenten sind wir vor allem durch unsere Heizkörper und Thermostate, die wir als erste Firma herstellten, bekannt. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt in unserer Branche nicht allzu viele große Player, und man kennt sich natürlich untereinander. Grundsätzlich sind wir der Konkurrenz gegenüber aufgeschlossen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Sofern keine dringlichen Probleme anliegen, versuche ich wenigstens am Wochenende für meine Familie dazusein. Natürlich arbeite ich sehr viel, halte aber auch nichts davon, jede Woche 70 oder 80 Stunden im Büro zu verbringen, da sonst die Effizienz irgendwann nachläßt. Es sollte eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben herrschen, was sich aber in Spitzenzeiten nicht immer verwirklichen läßt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich halte mich, so gut es geht, mit Seminaren und Fachliteratur auf dem laufenden - wenn auch nicht in dem Ausmaß, wie ich es eigentlich gerne täte. Leider fehlt durch das Alltagsgeschäft oft die Zeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig herauszufinden, was einem selbst wichtig ist. Das ist eine lebenslange Aufgabe. Was andere denken, ist sekundär.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein Ziel ist meine persönliche Weiterentwicklung als Manager und Führungskraft - da gibt es sicher noch einiges, was ich lernen kann, auch in bezug auf Mitarbeiterführung.