Zum Erfolg von Marcus Egger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, trotz aller Umwege sein Ziel zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition ja. Die Praxis läuft sehr gut, schon seit Beginn.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Gute Kontakte. Meine verschiedenen Studienjobs als Taxifahrer, Schilehrer und Tauchlehrer haben mich gut auf meinen Beruf vorbereitet. Um als Tierarzt erfolgreich sein zu können, benötigt man hohe soziale Kompetenz, muß kontaktfreudig sein und gut mit Menschen umgehen können. Man lernt im Studium nicht, wie man seine Arbeit gut verkauft. Tierarzt zu sein, bedeutet nämlich, seine Arbeit zu verkaufen, da ja nicht der Hund aus freien Stücken zu mir kommt, sondern der Besitzer. Man muß den Besitzer ansprechen und Vertrauen aufbauen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich lerne ständig dazu und bilde mich ständig weiter. Man muß sich auch etwas trauen. Es kommen immer wieder Unfälle herein, die man noch nie gesehen hat, wo man sich fragt, was mache ich jetzt. Trotzdem überleben die meisten Tiere. Da bin ich als Tierarzt schon sehr gefordert, da mir ja nicht, wie einem Humanmediziner, ein großes Team zur Seite steht. Bei einer Operation überwachen wir zum Beispiel selbst die Lebensfunktionen, während wir operieren.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein Erfolgsgefühl setzte mit der Eröffnung meiner eigenen Praxis ein.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Dr. Teuchner (Tierarzt in Innsbruck) und Dr. Pechlaner (nun Direktor des Schönbrunner Zoos) prägten mich. Mit 17 Jahren begann ich bei Dr. Teuchner als Assistent zu arbeiten. Dr. Teuchner und Dr. Pechlaner haben mich einfach sehr beeindruckt. Sie haben gemeinsam Operationen durchgeführt, und ich durfte Spritzen reichen, und da merkte ich, daß die Tiermedizin mein Beruf ist.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als Tierarzt ist man in der relativ glücklichen Lage, daß man die meisten Patienten kuriert. Menschen, die Tiere haben, sind unheimlich dankbar. Wir bekommen immer wieder Geschenke und Fotos und freuen uns sehr darüber. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Tirol ist nicht sehr hundefreundlich. Hundebesitzer werden hier sehr stark angefeindet.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite in der Praxis mit meiner Frau zusammen, wir ergänzen uns und sind ein eingespieltes Team. Dies trägt natürlich zum Erfolg der Praxis bei. Ich empfinde es als sehr günstige Konstellation, daß meine Partnerin Mitbesitzerin der Ordination ist. Man muß sich teilweise Auszeiten nehmen. Ich gehe gerne klettern, bin auch manchmal am Wochenende alleine mit Freunden unterwegs. Meine Lebensgefährtin kommt aus Graz und verbringt auch einige Wochen im Jahr in ihrer Heimatstadt. Aber es ist uns auch wichtig, gemeinsam etwas zu unternehmen. Deswegen schließen wir die Praxis für einige Zeit, um auf Urlaub zu fahren. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich lese Bücher und Veterinärzeitschriften und besuche Tagungen. Es tut sich in der Tiermedizin sehr viel, deshalb muß man sich intensiv damit auseinandersetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Praxis soll weiterhin gut laufen und ich möchte mich auch künftig stets fortbilden und neue Geräte anschaffen, um sie auf dem letzten Stand zu halten. Ein privates Ziel von mir ist die Besteigung des Matterhorns.
Ihr Lebensmotto?
Lebe jeden Tag, als ob es dein letzter wäre.