Zum Erfolg von Brigitte Ettl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit mir zufrieden zu sein und meine mir gesteckten Ziele zu erreichen. Wenn ich das Gefühl habe, mit mir selbst im Einklang zu stehen, dann fühle ich mich erfolgreich. Zum Erfolg gehört natürlich aber auch die Anerkennung von außen. Ein Kennzeichen des Erfolges ist ein gutes Selbstwertgefühl, das sich aus diesen beiden Quellen nährt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe schon das Gefühl, erfolgreich zu sein. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich denke, ich verfüge über Kommunikationsstärke und sprachliches Talent. Ich kann mich schnell und leicht auf meine Klienten, die aus allen Bevölkerungsschichten stammen, einstellen. Gewisse Erbanlagen mögen eine Rolle gespielt haben, da ich mich schon früh für andere engagierte, zunächst als Klassen- und Schulsprecherin und später auch in der Politik - beides Bereiche, in denen ich sehr viel lernen konnte. Ich denke, es ist auch sehr wichtig, die eigene Motivation gut zu kennen. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Auf meine Branche trifft das eigentlich nicht zu. Dennoch müssen wir Frauen meines Erachtens lernen, solidarischer zu handeln, denn in manchen Bereichen kommt es auch vor, daß diese Solidarität seitens weiblicher Führungspersönlichkeiten fehlt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es gab schon in der Schulzeit einige Fächer, die mir besonders viel Freude gemacht haben - dort war ich auch erfolgreich. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ganz sicher hat mich mein Vater sehr geprägt. Schon die Wahl des Studiums stand für mich quasi seit meinem fünften Lebensjahr fest, da mein Vater mir hier ein sehr starkes Vorbild war. An der Schule hatte ich auch einige Lehrer, die mich förderten, insbesondere mein damaliger Schuldirektor. Während der Studienzeit gab es ebenfalls einige erfahrene Wegbegleiter - hier möchte ich vor allem Irene Dyk, heute Universitätsprofessorin und oberösterreichische Landtagsabgeordnete, erwähnen, die mich unter anderem lehrte, Bewerbungsschreiben und einen Lebenslauf zu formulieren. Gefördert wurde ich auch durch die ehemalige Präsidentin der Katholischen Aktion, Dr. Eva Petrik, und ihren Mann, Prof. Mag. Josef Petrik.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es gibt viele Menschen, die gerne mit mir zusammenarbeiten, und zahlreiche Klienten kommen nach ihren Erfahrungen immer wieder zurück, was ich auch als Zeichen der Anerkennung werte. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Qualitätssicherung nach außen stellt ein großes Problem dar: Der Markt wird immer größer und immer bunter, und mitunter werden hier Personen mit eher zweifelhafter Qualifikation tätig. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine besondere Stärke ist wohl, daß ich über eine sehr breitgefächerte Berufserfahrung verfüge, da ich nicht nur im Bereich der Psychologie, sondern in den unterschiedlichsten Unternehmen Erfahrungen sammeln konnte. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sind eigentlich sehr stark vernetzt. Ich benötige ja auch zuweilen gute Therapeuten für Klienten, denen ich aus verschiedenen Gründen nicht selber helfen kann. In manchen Mitbewerbern habe ich auch Vorbilder und Orientierungshelfer gefunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da wir keine Kinder haben und mein Mann auch mehr als 40 Stunden pro Woche arbeitet, lassen sich diese beiden Bereiche ganz gut organisieren. Beruf und Privatleben fließen bei mir ineinander, und ich bin mit der Vereinbarkeit sehr zufrieden. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Weiterbildung hat für mich einen hohen Stellenwert. Ich habe immer ein Fachbuch eingesteckt, auch nutze ich das Internet als Informationsquelle und pflege mit einigen Kollegen regelmäßigen Erfahrungsaustausch.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe einige Produktideen, die ich bald realisieren möchte. Zudem möchte ich vor allem die Aktivitäten im Bereich Training verstärken.