Zum Erfolg von Günther Ogris
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist das Gefühl, einen sinnvollen Beitrag für die Entwicklung der Welt geleistet zu haben und etwas bewirken zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich glaube, ich bin erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war die Kombination von Themeninteresse, Methodik und Managementfähigkeiten. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Faktoren: die Offenheit des beruflichen Umfeldes in den achtziger Jahren, wo vieles möglich war, was heute sicher schwieriger ist, ein gewisses Selbstbewußtsein und das Glück, das Richtige gelernt zu haben, sowie ein gutes Sensorium, um Wichtiges und Unwichtiges voneinander unterscheiden zu können. Wesentlich war für mich auch die Vielzahl meiner Kontakte zu den unterschiedlichsten Institutionen und Organisationen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Etwa drei, vier Jahre nach Gründung des Institutes konnte ich sehen, daß wir erfolgreich sind.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, das Institut zu gründen, war zweifellos eine richtige und schließlich erfolgreiche. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ohne Zweifel prägte mich Prof. Ernst Gehmacher, der damalige Geschäftsführer des IFES, von dem ich sehr viel lernte. Die Breite seines Wissens ist für mich vorbildhaft, und er förderte mich auch persönlich. Er spielte bei meinem wissenschaftlichen Werdegang eine große Rolle.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Aufträge und Folgeaufträge sind für mich eine Form der Anerkennung. Ich werde auch als Referent zu unterschiedlichen Themen und in verschiedenen Medien eingeladen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das größte Problem unserer Branche sind die Finanzierungsstrukturen. Einerseits gibt es basisgeförderte Einrichtungen, die staatliche Mittel erhalten, und andererseits gibt es einen freien Markt mit wenig bis gar keiner Förderung. Dadurch entwickelte sich ein stark atypischer Arbeitsmarkt, der für einen gezielten Aufbau von Kompetenzen sehr hinderlich ist. Es gibt in unserer Branche wenig soziale Sicherheit. Sie ist ein klassischer Niedrigpreismarkt, was es in Österreich wiederum schwierig macht, einen europäischen Leitbetrieb aufzubauen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die MitarbeiterInnen sind das Entscheidende. Ihre ständige Qualifizierung und Weiterbildung ist eine tragende Säule des Erfolges. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mich interessieren die ersten beruflichen Erfahrungen, Interessen und Qualifikationen der BewerberInnen, eine große Rolle spielt weiters ihr jeweiliges gesellschaftliches Engagement. Wer sich z.B. politisch engagiert, zeigt damit, daß er oder sie sich umfassend interessiert und seine oder ihre sozialen Fähigkeiten schult, die bei uns notwendig sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unsere MitarbeiterInnen sind schon motiviert - sie identifizieren sich mit dem Unternehmen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, ich genieße großes Vertrauen. Sie wissen, daß ich hohe Anforderungen nicht nur an sie, sondern auch an mich selbst stelle. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärken sind die Kompetenzen der MitarbeiterInnen, unsere hohen methodischen Qualifikationen und höchste Professionalität. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir bemühen uns, möglichst kooperativ zu sein und aus Konkurrenten Partner zu machen. Es gibt zahlreiche erfolgreiche Projektgemeinschaften.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das gelingt mir eigentlich sehr gut. Ich delegiere, lasse manche Dinge geschehen und kann mir meine Zeit daher sehr gut einteilen. Preußischer Perfektionismus ist nicht meine Linie. Ich achte sehr darauf, daß auch das Privatleben bei den MitarbeiterInnen nicht zu kurz kommt, denn auch das ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Etwa ein bis zwei Tage im Jahr, was Seminare und ähnliches betrifft. Darüber hinaus gibt es ständige und ständig neue Herausforderungen, und jeder Auftrag verlangt eine intensive Auseinandersetzung mit der Materie.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unser Kernziel ist es, SORA zu einem europäischen Leitbetrieb zu entwickeln.