Zum Erfolg von Georg Bauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich in erster Linie Anerkennung. Es ist mir wichtig, von Mitarbeitern und Kunden akzeptiert zu werden. Ich habe aber überhaupt kein Problem mit konstruktiver Kritik. Um diese zuzulassen, braucht man aber viel innere Ruhe und Stärke.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit meiner beruflichen Karriere so zufrieden, daß ich diese Frage eindeutig mit Ja beantworten kann. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Es war immer eine meiner Stärken, ein Netzwerk rund um mich aufzubauen. Außerdem bin ich ein sehr loyaler und verläßlicher Mensch - mit Ausnahme des ersten Jahres bei BMW bin ich Zeit meines Berufslebens für Scania tätig. Ich nehme mir jeden Tag beim Aufstehen vor, den Tag optimal zu nutzen und meine Aufgaben bestmöglich zu erledigen. Dadurch schaffe ich mir eine gewisse Stärke und Ruhe, die man in meiner Position auch braucht.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nehme jede Herausforderung an, und dann sehe ich, was daraus wird.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind das größte Kapital der Firma. Ich leite drei Filialen und kann nicht überall gleichzeitig sein, daher muß ich mich auf meine Mitarbeiter hundertprozentig verlassen können. Um in einer Führungsposition erfolgreich zu bestehen, muß man delegieren können - das heißt, ich muß auch wissen, welchem Mitarbeiter ich welche Aufgabe übertragen kann. Gleichzeitig muß mir klar sein, daß nicht alles so gelöst wird, als wenn ich es selbst gemacht hätte. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Ausbildung und der Lebenslauf sollten grundsätzlich passen. Ich lege Wert auf Kontinuität, und es ist mir wichtig, daß ein Bewerber nicht schon bei fünfzig verschiedenen Firmen beschäftigt war. Das ist ein Signal, daß etwas nicht stimmt. Im Gespräch sehe ich dann, ob mir der Bewerber sympathisch ist, wie er sich verhält und ob er sich ausdrücken kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bemühe mich, die Mitarbeiter über Firmenentscheidungen möglichst umfassend zu informieren. Nur Mitarbeiter, die viel wissen, werden auch die geforderte Leistung erbringen. Wer nur arbeitet und nicht weiß, warum er etwas macht, kann nicht motiviert sein. Übertrage ich einem Mitarbeiter einen neuen Aufgabenbereich, erhält er auch eine entsprechende Schulung. Außerdem können die Mitarbeiter in einem bestimmten Rahmen ihr eigenes Arbeitsumfeld gestalten und selbst bestimmen. Seit ich die Filialen übernommen habe, konnte ich mit diesen kleinen Maßnahmen und regelmäßigen Gesprächen die Motivation um 100 Prozent steigern. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Natürlich sind unsere Produkte von höchster Qualität, aber das alleine macht es nicht aus. Scania ist extrem kundenorientiert. Jeder Kunde hat die Möglichkeit, auch mit dem Filialleiter zu sprechen - und das ist in dieser Branche nicht üblich. Dazu gehören natürlich ebenfalls kompetente, freundliche und motivierte Mitarbeiter.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben kommt aufgrund des Berufes zu kurz. Das ist aber auch ein Grund, warum ich Spaß bei der Arbeit haben will - immerhin verbringen wir zwei Drittel unseres Lebens mit dem Beruf. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Füllt euren Tag sinnvoll aus, habt Spaß bei der Arbeit und erledigt alles so gut wie möglich - man weiß nie, wie lange man auf der Welt ist. Dann läßt sich Erfolg eigentlich kaum verhindern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Als ich bei Scania begann, war es mein Ziel, entweder Verkaufs- oder Filialleiter zu werden. Das ist mir in kürzester Zeit gelungen, wobei da oder dort auch glückliche Umstände und Fügungen im Spiel waren. Derzeit bin ich in meiner Position sehr zufrieden, meine Aufgaben sind abwechslungsreich, und ich habe viel mit Menschen zu tun. Außerdem kann ich mich voll mit den Fahrzeugen von Scania identifizieren, ich bin stolz auf unsere Produkte.
Ihr Lebensmotto?
Spaß haben!