Zum Erfolg von Nedim Pipic
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In Tripolis bin ich dreimal jährlich und führe dort die Hälfte der Operationen gratis durch, denn Geld ist nicht alles. Das mache ich für meine Seele. Der wahre Erfolg für mich ist meine Familie. Für meine Frau, die sicher mehr Erziehungsarbeit geleistet hat als ich, und für meine Kinder empfinde ich großen Respekt und Stolz. Ich arbeite, um ihnen eine gute Ausbildung und Lebensqualität zu ermöglichen, denn ohne ein glückliches Familienleben kann man nicht erfolgreich sein. Familie, Gesundheit und einen guten Freund kann man sich Gott sei Dank nicht kaufen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
2005 organisierte ich in Österreich als Kursdirektor den größten Kongreß für Plastische Chirurgie, den es je gab. Die besten Ärzte der Welt sind gekommen, vierzig Prozent davon ehemalige Lehrer von mir, die anderen namhafte Kapazitäten auf diesem Gebiet. Ich bin außerdem Vizepräsident für gesichtsästhetische Chirurgie in Europa und kann mich durchaus als erfolgreich bezeichnen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine wesentliche Motivation ist es, Menschen glücklich zu machen, und mit meinem handwerkliche Geschick in der chirurgische Arbeit im Bereich der Ästhetik und Rekonstruktion gelingt mir das zu 97 Prozent. Wäre ich nicht verliebt in meinen Beruf, hätte ich meine Chancen nicht ergriffen und mich zusätzlich noch zweimal nostrifiziert. Ich war bei den besten Chirurgen der Welt - bei Prof. R. Farrior, Prof. E. Tardy, Prof. J. Endicott, Prof. T.. Romo -, weil ich meinen Beruf liebe.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Da ich vorwiegend im Bereich der Chirurgie, speziell in der Nasenchirurgie, tätig bin, inzwischen sicher schon 1.000 Operationen an der Nase durchführte und damit einen weltweiten Ruf erlangte, kann ich mir schlechte Tage nicht leisten. Wichtig ist, nur das zu machen, was man kann, und selbst zu wissen, was man als Chirurg nicht kann. Nur gemeinsam sind wir auf diesem Gebiet stark.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
1994 erhielt ich den Dr. Ante Sercer Award. Anderseits kommt die Anerkennung von meinen Patienten, wenn ich sehe, daß sie zufrieden sind. Einige schenkten mir schon Bilder, andere bedanken sich einfach so.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Obwohl ich in Kroatien und Amerika mein Studium absolvierte, mußte ich mich in Österreich noch einmal Prüfungen unterziehen, und zwar bei nicht wirklich kompetenten Kommissionsmitgliedern.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin einer der international gefragtesten Chirurgen auf dem Gebiet HNO und wurde 2002 unter den Top-HNO-Ärzten Österreichs als Spezialist auf dem Gebiet der gesichtsästhetischen Chirurgie ausgewählt. Mein Umfeld sieht mich als Doktor mit Herz, der mit seinen Patienten Fragen und Wünsche Schritt für Schritt bespricht und für den Geld nicht im Vordergrund steht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich denke nach jeder Operation an meine Patienten, und im Raum Wien begleite ich sie auch nach Hause. Kleinere Operationen kann ich in der Ordination durchführen, sonst operiere ich am SMZ-Ost.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich operiere alle Patienten, egal, ob sie Geld haben oder nicht. Es ist nicht alles Geld, was glänzt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau, die selbst Mag. für Wirtschaftswissenschaften ist, hat ihr Leben der Familie geschenkt, und unsere Kinder entwickelten sich hervorragend. Mein älterer Sohn ist Arzt in Berlin und war mit seinem Studium mit dreiundzwanzig fertig. Er spricht sieben Sprachen und hat an der Universität Mailand seine Ausbildung absolviert. Mein jüngerer Sohn studiert Englisch-Amerikanische Literatur, absolvierte ein College in Amerika und erhielt gerade ein spezielles Stipendium. Meine Tochter ist jetzt dreizehn und besucht eine amerikanische Schule. Mein ganzes Leben ist meine Familie. Obwohl ich viel operiere, habe ich nicht viel Geld, weil ich das gesamte Geld in meine Kinder investierte. Ich bin sehr stolz auf sie. Mindestens zehn Tage im Jahr verbringt meine ganze Familie einen gemeinsamen Urlaub, ansonsten mache ich Musik im Freundeskreis, um mich zu entspannen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele bestehen darin, noch mehr Menschen glücklich zu machen, Bücher zu schreiben, für die ich derzeit zu wenig Zeitressourcen habe, und mit meiner Familie auch weiterhin glücklich zu sein.
Ihr Lebensmotto?
Investiere in Kinder und du bist reich.