Zum Erfolg von Nino Hanjes
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg zeigt sich für mich in der eigenen positiven Weiterentwicklung. Ich selbst orientiere mich dabei aber nicht an anderen Persönlichkeiten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit dem bisher Erreichten nicht unzufrieden. Ich habe noch viel vor und würde mich über mediale Präsenz meiner Unternehmen in den Fachmedien freuen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich stand schon früh mit einem Bein im Berufsleben. Als ich meine Firma aufbaute, war ich 23 Jahre alt, mittlerweile steht die Erweiterung meiner Tochterfirma in Kroatien an. Sicher bin ich visionär und kann Mitarbeiter gut motivieren. Das Unternehmen verlasse ich oft als letzter, denn meine Mitarbeiter realisieren, ob ich als Geschäftsführer präsent bin, wie ich arbeite, oder wie ich mit Problemen umgehe. Sich auf sich selbst und auf die eigenen Unternehmen zu konzentrieren, erachte ich als wesentlich. Schließlich trage ich Verantwortung für über 300 Mitarbeiter in Wien und Varaždin.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Probleme kann man nicht nur mit dem Kopf lösen. Das Bauchgefühl spielt dabei eine große Rolle. Es ist vermessen zu glauben, es gäbe ein Patentrezept für Problemlösungen. Ich baue auf individuelle Lösungen und obwohl die Verantwortung bei mir liegt, ist mir die Meinung meiner Mitarbeiter sehr wichtig.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Meiner Ansicht nach ist es die Mischung aus Originalität und Imitation, welche zum Erfolg führt. Unabhängig davon, zählt der Wille und die Bereitschaft langfristig Ziele zu verfolgen. Die Frage, wie werde ich besser, sollte man sich öfters stellen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Auswahl treffe ich nie alleine, sondern gemeinsam mit dem jeweiligen Abteilungsleiter gemeinsam. Wenn die fachliche Kompetenz passt, ist es meistens eine Bauchentscheidung. Tatsache ist, dass es kein sicheres System für die Auswahl von Mitarbeitern gibt. Ich wage zu behaupten, dass wir dem Nachwuchs interessante Aufgabenbereiche und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die wichtigsten Quellen unserer Leistungsfähigkeit sind unsere Mitarbeiter. Durch Förderung, Motivation und Schulung wird das Qualitätsbewusstsein, die Kompetenz und der Teamgeist unserer Mitarbeiter und Kollegen gestärkt. Ich glaube, wenn man selbst gut arbeitet, dann bekommt man auch gute Mitarbeiter. Der Umgang miteinander und die Wertschätzung des einzelnen Mitarbeiters sind die Faktoren, die zählen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir setzen auf das Knowhow unserer qualifizierten Fachkräfte und investieren laufend in modernste Fertigungsmethoden, welche höchste Effizienz und Qualität sichern. Wir beliefern Kunden in Europa, Asien und in den USA. Wir sehen uns als einen leistungsfähigen Partner für Komponenten im Schienenfahrzeugbau und Spezialanfertigungen für die Industrie und sind ein Dienstleistungsunternehmen, das seit 1993 anspruchsvolle Komponenten für Fahrzeug-, Apparate- und Anlagenbau, vom Prototyp bis zur Serie produziert. Der Großteil unserer Produkte fließt in die Schienenfahrzeugindustrie. HANJES verbindet Qualität, Know-how, Flexibilität und eine flache Hierarchie mit innovativen Ideen. Unsere Unternehmen werden in der Branche als Premium-Lieferant gehandelt. Beispiele dazu: Edelstahl-Handläufe für eine Luxus- U- Bahn in einem Golf-Staat, dort die Wanne für eine Öko-Zug-Toilette, die sich während der Fahrt selbst reinigen kann. Auch in der Ultra-Hightech-Bim ULF sind hunderte hochwertige Einzelteile unserer Produktion verbaut. Ebenso stammt der Unterbau aus unserem Hause.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wenn im Berufsleben alles gut verläuft, kann ich auch im Privatleben bestens abschalten und mich entspannen. Mit der Einführung von „Home-Office“ hat sich auch das tägliche Arbeiten verändert, d.h. man verbringt zu Hause mehr Zeit hinter dem PC. Trotzdem gelingt es mit sehr gut, beide Bereiche soweit wie möglich zu trennen und genug Zeit für meine Familie zu haben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte nicht zu viel auf Meinungen von außen hören. Wo ein Wille, da ein Weg! Natürlich beruht beruflicher Erfolg auf einer gewissen Opferbereitschaft und persönlichen Einschränkungen. Ich glaube, dass Erfolg viel mit der Persönlichkeit und mit dem Glauben an sich selbst zu tun hat. Ich halte nichts von Kursen, die Erfolgsrezepte anpreisen, aber viel von Selbstkontrolle, realistischen Zielen und kleinen Schritten in Richtung Ziel. Der Jugend empfehle ich, sich intensiv mit dem Thema Geld zu beschäftigen. Der Umgang mit Geld ist wichtiger denn je. Leider ist es eine Tatsache, dass im schulischen Bereich, egal welchen Schultyps, dieses Thema nicht behandelt wird.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In den letzten Jahren zog ich mich mehr und mehr aus dem operativen Geschäft zurück und widme mich primär den strategischen Herausforderungen. Die Umsatzziele für die nächsten Jahre sind gesteckt, auch wenn ich nicht in die Zukunft schauen kann. Mir ist es wichtig, dass die Unternehmen auch ohne mich funktionieren. Gegenwärtig überlegen wir uns, in welche Richtung wir uns noch entwickeln wollen. Entscheidend dabei ist, dass unsere Branche boomt und die Zukunft stellt uns sicherlich vor neuen Herausforderungen.
Ihr Lebensmotto?
Wie einst ein chinesischer Philosoph sagte: Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.