Zum Erfolg von Georg Tucek
Was ist für Sie Erfolg?
Ein nach oben führender Karriereweg, Akzeptanz und Anerkennung sowohl von seiten der Führungscrew als auch der Mitarbeiter. Geld kommt dann automatisch.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, weil ich meine Karriere mit einer schlichten Matura begonnen habe.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe die meisten Jobs, die mir angetragen wurden, auch angenommen. Software-Entscheidungen werden im Bankbereich für die nächsten zehn Jahre getroffen, auch dabei habe ich eine gute Hand bewiesen.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Ja, man sieht mein permanentes Arbeiten und, daß ich privat wenig verfügbar bin. Ich bin aber kein Workaholic - dieses Wort hat etwas mit Sucht zu tun, mir macht die Arbeit Spaß.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Bienenfleiß und Einsatzfreude. Ich bin immer offen und ehrlich - besonders den Mitarbeitern gegenüber, die immer wissen müssen, was man von ihnen hält und woran sie sind. Deshalb ist der ständige Kontakt zu allen Mitarbeitern auch sehr wichtig.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Die Zuwendung, die ich den Mitarbeitern angedeihen lasse.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Ab 1964 wollte ich in den EDV-Bereich, vorher war das nicht so klar.
Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Das familiäre Hinterland muß stimmen; wenn ich familiäre Probleme gehabt hätte, hätte das die Karriere stark behindert. Meine Frau litt sehr, weil ich selten daheim war, hat es aber akzeptiert. Mitarbeiter sind die Schaltstelle zu Kunden, deren Qualität und Einsatzfreude sind wichtig, um ein gutes Klima zu schaffen.
Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein und wie motivieren Sie diese?
Den Mitarbeitern muß bewußt sein, welche Arbeit und welche Rolle im Betrieb sie übernehmen. Dazu ist Einsatzfreude und gestalterisches Nachdenken über das, was sie tun, wesentlich. Kriterien sind Kreativität, Mitdenken und Ideen. Motivation kommt von einer gewissen menschlichen Zuwendung von Führungskräften und durch Informationen, die über den unmittelbaren Arbeitsplatz hinausgehen. Durch Lob kann man die Leistung steigern und auch die weniger motivierten werden durch die Gruppendynamik angespornt.
Kennen Sie Niederlagen?
Rückschläge gab es immer, wenn ich mich erfolglos quer gelegt habe und mich nicht durchsetzen konnte.
Wie gehen Sie damit um?
Ich kämpfe bis zuletzt, wenn ich von einem Projekt 100-prozentig überzeugt bin.
Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus Spaß an der Arbeit - ich lasse mich nicht leicht demotivieren - und aus Sport. Früher habe ich mehr Sport - z.B. auch Marathonlauf - betrieben.
Ihre Ziele?
Mein Ziel - in den Vorstand zu kommen - habe ich erreicht, wenn auch relativ spät.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Mir ist gute Akzeptanz unter Kollegen wichtig. Zu Orden habe ich keine Beziehung - ich weiß nicht einmal, welches Ehrenzeichen der Republik ich habe.
Ihr Lebensmotto?
Nichts wird so bleiben, wie es ist. Man muß sich auch von Liebgewonnenen trennen können. Eine gewisse Gelassenheit gibt mir die Einsicht,, daß das Leben Änderungen unterworfen ist.
Ihr Erfolgsrezept?
Ständige Weiterbildung (z.B. durch Fachliteratur), Kontakte zu Personen halten, die fachlich weiterhelfen können, klare Linien, klare Jahrespläne und strategisches, planerisches Vorgehen.
Haben Sie Vorbilder?
Teilweise wurde ich von Herrn Generaldirektor Fuchs' Einsatzfreude geprägt, von seiner Mitarbeiterführung war ich aber nicht begeistert; der derzeitige Generaldirektor Treichl ist hingegen ein Kommunikationsgenie.
Anmerkung zum Erfolg?
Zu Erfolg gehört auch Glück in Bezug auf Personenkonstellationen. Es gibt immer wieder Leute, die über Schicksale entscheiden. Auch das umgebendeTeam ist wichtig. Dazu muß man ein Klima schaffen, in dem alles offen angesprochen werden kann, deshalb habe ich immer auch konstruktiv-kritische Mitarbeiter gefördert.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Man kann nicht genug in die Ausbildung investieren. Ebenso wichtig ist eine frühzeitige Praxis neben der Ausbildung, man sollte früh in Betriebe hineinschnuppern und viele Leute kennenlernen. Breitegestreute Informationen sammeln, Kontakte pflegen und die Qualität der Mitarbeiter sind die wichtigsten Kriterien.