Zum Erfolg von Franz Staber
Was ist für Sie Erfolg? Werterfüllung - ich bin erfolgreich, wenn es mir gut geht. Mein Leitspruch ist, daß ich mir nie sagen will, daß ich etwas gern gemacht hätte. Ich mache es einfach.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich wollte mich längere Zeit als erfolgreich sehen, letztlich ist das für mich aber nicht wesentlich, denn die Kriterien (Geld, Leitfigur, etc.) werden von der Gesellschaft vorgegeben. Für einen Körperbehinderten ist es Erfolg, wenn er sich sein Schuhband zubinden kann, für einen General, wenn er eine Zwei-Millionen-Mann-Armee niedermetzelt. Für mich ist Erfolg Werterfüllung - man gibt sich selbst einen Steilpaß und läuft ihm nach. Erfolg kann man nicht festhalten, er passiert, darauf kann man nicht hinarbeiten.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Immer, sonst wäre es für mich keine endgültige Entscheidung.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Teils ja, teils mit gemischten Gefühlen, wie z.B. Neid. Mein Umfeld sieht, daß ich wenig Zeit habe.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Humor und positive Einstellung. Man kann entscheiden, ob man sich Dingen zuwendet, die hinunterziehen oder die hinaufbringen. Phantasie, Perspektiven und der Glaube an sich selbst - vor allem in der Haifischbranche Werbung ist das wichtig.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Macht entsteht durch Dienen, man darf sich nicht genieren, als Tellerwäscher zu beginnen.Haben Sie ihre jetzige Tätigkeit angestrebt? Nein, aber es machte mir Spaß. Auch meine Eltern waren selbständig, so habe ich das früh miterlebt.
Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Die Familie ist Katalysator und Nährboden, so wie die Erde für die Blumen. Anfang 1998 habe ich mich von allen Mitarbeitern getrennt, in Österreich sind Angestellte einfach zu teuer. Heute arbeite ich nur noch mit Freelancern, Beteiligungen und Partnerschaften - das sehe ich als die Berufsformen der Zukunft.Nach welchen Kriterien suchen Sie Mitarbeiter aus? Gefühl und persönliche Affinität - das Gefühl im Bauch, das Hirn kommt dann dazu. Ich bin ein Fan des Veltliner-Managements, mache meine Geschäfte gern im Wirtshaus.
Kennen Sie Niederlagen?
Sie sind Schutzmechanismen der Natur gegen den Größenwahn, praktizierte Lehren der Natur.Woher schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus mir selbst. Wenn ich krank bin, möchte ich auch gern allein sein, wie ein verletzter Hund. Für jede Niederlage ist man selbst verantwortlich, dann muß man sich korrigieren und das kann ich nur, wenn ich allein bin.
Ihre Ziele?
Ich möchte ein Ziegelstein sein, den man in eine Mauer einbaut - etwas zum Bauwerk beitragen, aber wenn mir das Ergebnis nicht gefällt herausspringen und die Mauer zum Einsturz bringen. Wenn ich mir Ziele stecke, so will ich sie auch sicher erreichen können.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Ja natürlich. Anerkennung ist immer möglich - wenn jemand über meinen Witz lacht, Kinderlachen, etc.. Anerkennung ist das Pflaster auf die Wunden des Lebens und eine Motivationshilfe, aber in dem Moment, da man sie bekommt, ist sie vielleicht auch schon nicht mehr wichtig.Ihr Motto? Größenwahn ist der erste Schritt zu einem gesunden Selbstbewußtsein, Grenzen setzt man sich selbst. Nur wenn man sich keine Grenzen setzt ist das Größtmögliche machbar. Nicht meckern, sondern besser machen.
Ihr Erfolgsrezept?
So ein Rezept gibt es nicht.
Haben Sie Vorbilder?
Ja, z.B. Paul Mc Cartney (ich habe Beatles-Lieder nachgesungen), Saint Du Exupèrie (Stadt in der Wüste ist mein Lieblingsbuch), Franz von Assisi, Paul Klee (wegen seiner Bilder) und Pablo Picasso wegen seines Lebens.
Anmerkung zum Erfolg?
Wenn wir das Wort zerlegen: Er-Folg, so heißt das für mich, folge deinem eigenen Ziel, der eigenen Stimme - etwas ist passiert. Erfolg ist kein Zustand, sondern ein Ziel - wie Freiheit kann man Erfolg auch nicht einsperren. Er ist eine Grenze, die es zu überschreiten gilt.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Hineinspringen und sehen, ob man schwimmen kann - so lernt man es am schnellsten.