Zum Erfolg von Ursula Haslauer
Was ist für Sie Erfolg? Das zu tun, was man für richtig hält, und, wenn man Selbstsicherheit hat, das auch umsetzen zu können. Dabei ist es egal, in welcher Position man ist, wichtig ist, wie man seinen Job ausführt. Erfolgreich kann man auch sein, wenn man nicht ganz an der Spitze steht. Erfolg ist sehr persönlich und muß von jedem selbst definiert werden.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich habe aus einem kleinen Verlag etwas gemacht, für das sich dann eine internationale Gruppe interessiert hat.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich im Herbst 1997 das Angebot, das Jugendmagazin Niki der Lauda Air zu produzieren, übernahm. Dieses Angebot war zwar damals auf den ersten Blick unattraktiv und auch riskant, trotzdem wolle ich es machen - koste es, was es wolle, weil ich es als Einstiegsdroge zum Bordmagazin der Lauda-Air sah. Diese Entscheidung war risikoreich, aber damit haben wir - nach den AUA-Magazinen - diesen Geschäftszweig ausbauen können. Mein Motto war damals: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben, und ich probierte es einfach.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Ja, zum Teil wegen meiner Position, meine Mitarbeiter sehen die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes - und deren Meinung ist mir am wichtigsten. Über mich wurde einmal gesagt: Man muß ihr nur Schuhe hinstellen, gehen kann sie allein.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Nur durch ausgezeichnete Leistung ist es möglich, solche Kunden wie die unseren zu halten. Mein persönlicher Erfolg ist mit dem des Unternehmens untrennbar verbunden. Ich kann Kundenwünsche erfassen und an meine Mitarbeiter weitergeben. Ich bin sehr vielseitig, kann schreiben, Anzeigen verkaufen, das Layout beurteilen und mich auch in Kunden hineinversetzen, weil ich selbst auch schon Agenturkunde war. Im Kommunikationsbereich ist es wichtig, daß man kommunikativ ist und offen auf Menschen zugeht. Nur wenn man sich nicht auskennt, sollte man den Mund nicht aufmachen.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Man gab mir Chancen, die ich ergriffen habe. Wichtig ist auch die Ernsthaftigkeit und Nachhaltigkeit, mit denen ich etwas betreibe. In meinem Dienstzeugnis des Austria Centers steht z.B.: Selbstgesteckte Ziele verfolgt sie mit ungewöhnlicher Hartnäckigkeit. Ich will nicht aufgeben, bin ständig auf der Suche nach etwas Neuem und in meinem Vokabular gibt es kein das geht nicht, sondern höchstens das wird nicht leicht sein. Wenn nichts mehr weitergeht, werfe ich eine bildliche Wasserbombe in die Dumpfheit, damit sich wieder etwas rührt.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Nein, nie.
Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Meine Eltern sind stolz auf mich, meine Brüder ähnlich ehrgeizig. Mitarbeiter sind sehr wichtig, ohne sie wäre ich aufgeschmissen.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Sehr unprofessionell. Wesentlich ist, daß die Chemie stimmt und sie ins Team passen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Das ist eine meiner Stärken. Ich sage den Mitarbeitern immer die Wahrheit, sie wissen immer über die Unternehmenssituation Bescheid. Das ist besonders wichtig, wenn es Unangenehmes zu erledigen gibt.
Kennen Sie Niederlagen?
Niederlagen bedeuten, wenn man innere Konflikte nicht bewältigen kann oder ein Produkt keinen Erfolg hat.
Wie gehen Sie damit um?
Aus Niederlagen lernt man - ich denke kurz darüber nach, warum etwas nicht gelungen ist und dann ist es auch schon wieder vergessen.Woher schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus meinem Verantwortungsgefühl den 46 Mitarbeitern im Verlag gegenüber, die von mir abhängig sind. Ihnen muß ich die Möglichkeit geben zu arbeiten. Außerdem macht mir meine Tätigkeit viel Spaß. Ich mache genau das, was mich freut und sich auch mit meinen privaten Interessen deckt (Reisen, Essen, Mode, etc.).
Ihre Ziele?
Ich bin mit meinem Weg noch nicht fertig.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Sowohl in finanzieller Hinsicht, aber auch durch das Vertrauen meiner Kunden, die mich auch zu anderen Projekten hinzuziehen.
Ihr Lebensmotto?
Wenn man das Glück hat, das zu machen, was Spaß macht, sollte man seine wache Zeit auch optimal ausfüllen. Dabei bin ich selbst meine schärfste Kritikerin und es ist schwer, es mir selbst recht zu machen.
Haben Sie Vorbilder?
Beppo Mauhart - ein langjähriger Freund, der mich immer ermutigte, wenn ich mir etwas nicht zutraute - und Alexander Lonyay (Partner von Hans Schmidt in der GGK) wegen seiner Zähigkeit.