Zum Erfolg von Peter Donhauser
Was ist für Sie Erfolg?
Ein gestecktes Ziel zu einem erklecklichen Teil - wenn auch nicht immer zu 100 Prozent - zu erreichen, ohne dadurch sein gesamtes Umfeld kaputt zu machen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, nach einer unangenehmen, zähen Phase konnte das Museum wieder eröffnet werden. Ich konnte den Umbau zu Ende bringen - daran sind mehrere andere gescheitert, und zu einem großen Teil mußte immer wieder von neuem begonnen werden.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Mir wird öfters gesagt, daß ich erreichte was ich wollte. Ich werde aber auch als Sonderling angesehen, als extrem sachorientiert und als jemand, der sein Ziel durchsetzen will.Wobei haben Sie sich erfolgreich entschieden? Ins Technische Museum zu gehen und trotz gegenteiliger Ratschläge den Direktorsposten zu übernehmen. Im Einzelablauf würde ich aber einiges anders machen, weil mir die Bewußtseinseinbildung im politischen Umfeld nicht so recht gelungen ist. Viele Einflüsse kann man hier aber auch nicht selbst steuern. Wichtig ist, daß man sein Anliegen präsentieren kann.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Das Zusammenspiel einiger glücklicher Umstände. Hartnäckigkeit (unter Zurückstellung der eigenen Person), klare Zielvorstellungen - diese mitzuteilen und durchzusetzen (einiges wurde demokratisch entschieden, einiges habe ganz klar ich entschieden). Das Medienecho ist wesentlich für den Transport des Images, die Rückmeldung des Publikums und daß die Sponsoren (die sich selbst präsentieren - Ausstellungen und Personal sponsern) anspringen.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Nein, das wurde mir mehr oder weniger aufgedrängt. Mein Interesse liegt in der wissenschaftlichen Arbeit in meinen Abteilungen ( Naturwissenschaften, Medizin, Meßtechnik und Musikautomaten).Welche Rolle spielt die Familie? Eine indirekte, sie stützt, motiviert und bietet psychologischen Rückhalt, aber sicher keine vernachlässigbare.Welche Rolle spielen die Mitarbeiter? Einige zogen 100 Prozent mit mir mit. Wenn ich merke, daß einer Kreativität und Flexibilität hat - neue, positive Ideen einbringt - sehe ich das gern und nehme mich selbst auch zurück, sonst wird man leicht betriebsblind.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Nach fachlicher und sozialer Kompetenz und Teamfähigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In letzter Zeit kam ich wenig dazu. Ich vermittle den Eindruck, daß die Arbeit gut ist, lasse Freiräume und dachte, das würde genügen - dem ist aber nicht so. Jeder braucht individuelle Pflege, aber dazu ist kaum Zeit vorhanden, weil Stellen eingespart wurden und zu wenig Personal vorhanden ist, sodaß ich z.B. auch noch meine alten Abteilungen mitbetreuen muß.Kennen Sie Niederlagen, und wie gehen Sie damit um? Wenn etwas nicht funktioniert, wenn Notwendigkeiten nicht transportiert werden konnten, nicht verstanden oder Prioritäten anders gesetzt wurden. Dann frage ich mich, warum es nicht funktioniert hat, und wenn ich glaube, daß ich recht habe, so gehe ich es nochmals von neuem an. Manches gelingt mir erst nach Jahren.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Ich bin vom Wert meiner Arbeit und des Museums 100-prozentig überzeugt. Für mich ist das eine wertvolle und wichtige Art, sich mit Umwelt auseinanderzusetzen. Deshalb habe ich auch Naturwissenschaften studiert.
Ihre Ziele?
Kurzfristig das Fertigstellen des Museums. Langfristig will ich dazu beitragen, das Technologieverständnis in Österreich ändern. Österreich soll sich als Nation innovativer Betriebe und Drehscheibe für kritische Technologiebetrachtung sehen. Ohne Technik ist nichts mehr möglich, sie macht aber auch Probleme. Das Museum sollte sich in die öffentliche Diskussion einschalten und - zusammen mit Hochschulen, Ministerien, Schulen, etc. - ein Informationszentrum für Technik im allgemeinen werden und nicht nur eine Sammlung alter Maschinen sein.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Außer positiven Zeitungsmeldungen und einem Feedback von Journalisten und vielen Besuchern eigentlich wenig.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen. Bei aller Arbeit anständig bleiben und sich in den Spiegel sehen können.
Ihr Erfolgsrezept?
Sich ein Ziel setzen und es auf geradlinige Art durchbringen.
Haben Sie Vorbilder?
Prof. Pietschmann (theoretische Physik) im Bereich Studium und wissenschaftlicher Arbeit wegen seiner universellen Bildung, seiner motivierenden Art und wie er Querverbindungen knüpft.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Teil der Lebensplanung ist es, mit seiner Arbeit auch Lebensglück zu haben - was man tut, muß einen sehr interessieren. Für sich selbst sollte man frühzeitig klar festlegen, was der Hauptinhalt des Lebens sein soll. Das ist auch wichtig, um seine Ideen verkaufen zu können.