Zum Erfolg von Eduard Frosch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Freude am Beruf und Energie, die als die besten Voraussetzung für Erfolg zu betrachten sind. Erfolg ist die Gabe, das Beste aus den Mitarbeitern herauszuholen und sie am Erfolg des Unternehmens teilhaben zu lassen. Man muß den Anforderungen des Unternehmens Tag und Nacht entsprechen. Für Erfolg ist es wichtig, die Bereitschaft zu zeigen, gemeinsam mit den Mitarbeitern Probleme zu diskutieren und zu lösen. Ich scheue mich auch nicht davor, im Haus herumliegenden Unrat aufzuheben und zeige somit, daß man sich für nichts zu gut sein darf. Von Bedeutung für Erfolg sind Weiterbildung und Berufserfahrung, die man im Laufe der Zeit sammelt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt, als man mich zum Technischen Direktor des AKH ernannte und ich merkte, daß alles so funktioniert, wie ich es mir vorstelle. Ein Erfolg war die Gründung der VAMED-KMB Krankenhausmanagement und BetriebsführungsgesmbH.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Originalität, weil sie die Verkörperung der Persönlichkeit ist.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung drückt sich für mich beispielsweise dadurch aus, zu diversen Kongreßveranstaltungen eingeladen zu werden, um dort Vorträge zu halten. Daran merke ich, daß ich innerhalb der Branche einen guten Ruf genieße; daß die anderen an meinem Wissen und an meinen Erfahrungen interessiert sind. Ein wichtiges Zeichen der Anerkennung ist das Bestreben ausländischer Kollegen, mit uns zusammenzuarbeiten, was sich in der Gründung der gemeinsamen Betriebsgesellschaften ausdrückt.Gibt es jemanden, der ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Prof. Dr. Stacher, der - mittlerweile in Pension - eine starke Persönlichkeit ist. Ich freue mich, daß wir nach wie vor Kontakt pflegen und gegenseitigen Austausch betreiben.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für mich zählen emotionale Intelligenz, Flexibilität und Organisationstalent.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Ich verwende etwa einen Monat pro Jahr, wobei ich aktiv oder passiv an diversen Kongressen teilnehme. Außerdem lese ich sehr viel einschlägige Literatur, um am letzten Stand der Erkenntnisse zu sein.Wie würden Sie Ihren Führungsstil definieren? Als teamorientiert. Ich möchte meine Mitarbeiter dazu bringen, daß sie beginnen, eigenständig zu entscheiden. Ich vertrete die Meinung, daß man sich für die vollbrachten Leistungen bei den Mitarbeitern bedanken muß.Wie begegnen Sie Niederlagen? Mißerfolge sind dazu da, um aus ihnen zu lernen. Bei uns gibt es keine Bestrafung für Mißerfolg, sondern man setzt sich damit auseinander, man diskutiert den Fall und versucht, den Fehler nicht zu wiederholen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie ist mir sehr wichtig. Die Toleranz meiner Familie ist mit Sicherheit ein Bestandteil meines Erfolges. Mir ist es ein Anliegen, meine spärliche Freizeit mit der Familie zu verbringen und an der Erziehung meiner Kinder teilzunehmen.Woraus schöpfen Sie Kraft? Aus meinen langen Reisen, aus den Fußmärschen im Himalaja, wo die Zeit stehengeblieben ist und wo man sich besinnt, was im Leben wirklich wichtig ist. Die Auseinandersetzung mit diesen Kulturen ist eine Kraftinsel für mich.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem. Mit dem Alter gewinnt dieser Spruch immer mehr an Bedeutung.