Zum Erfolg von Albert Spausta
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ob man erfolgreich ist oder nicht, beurteilen meist fremde Menschen, dies ist allerdings nicht entscheidend. Wesentlich ist, daß man im Beruf glücklich und zufrieden ist, und seine Arbeit mit Freude ausübt. Dazu gehört neben dem Fachwissen auch ein dementsprechendes Basiswissen. Eine berufliche Laufbahn wie meine ist heute allerdings unmöglich. Ich bin im Alter von 14 Jahren in dieses Unternehmen eingetreten und habe eine Vielzahl von Seminaren und Ausbildungslehrgängen absolviert. Aufgrund meines persönlichen Einsatzes konnte ich mich Schritt für Schritt hinaufarbeiten. Ich bin mittlerweile 45 Jahre im Unternehmen tätig, und habe das, was man als Bilderbuchkarriere bezeichnet, hinter mich gebracht. Heute bedarf es mindestens einer akademischen Ausbildung, um so weit zu kommen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sitze im Unternehmen an einer Schaltstelle, an der ich vieles bewirken kann.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Persönlicher Einsatz, Wille zur Fortbildung und Opferbereitschaft. Meine Einstellung zum Beruf war sicher wesentlich für meine Karriere.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, der ehemalige Generaldirektor Dr. Kaiser hat mich durch seine Personalführung sehr geprägt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei Vorstellungsgesprächen kann man nicht sicher sein, ob der Bewerber auch einmal das halten wird, was er verspricht. Wenn jemand die Grundvoraussetzungen des Anforderungsprofils erfüllt, wird eine Probezeit vereinbart. Danach wird festgestellt, ob die Erwartungen erfüllt worden sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit den engsten Mitarbeitern findet wöchentlich ein Jour-Fix statt, wo über Probleme gesprochen und eine Lösung herbeigeführt wird. Aufgrund der geringen Größe des Unternehmens können wir sehr rasch auf Marktgegebenheiten reagieren, dies ist ein sehr großer Vorteil gegenüber so manchen großen Versicherungen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Aufgrund unserer flachen Hierarchie sind wir in der glücklichen Lage, sehr schnell auf Marktveränderungen zu reagieren. Dies ist ein Vorteil der „Nischenversicherer“ . Darüber hinaus zählt auch in unserem Fall die Nähe zum Kunden.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Früher hatten wir einen sehr großen Stab an freien Mitarbeitern, denn wir vertraten die Meinung, daß die Mitarbeiter in jenen Bereichen tätig sein sollten, wo geworben wird. Hier gab es aufgrund der neuen Werkvertragsregelung einen Einbruch. Derzeit befinden wir uns in einem Umbruch, und ich vertrete die Meinung, daß man mit guten Produkten als Nischenversicherer am Markt bestehen kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne diese Bereiche. Das Privatleben ist bei mir sicher zu kurz gekommen. In jüngeren Jahren, als das Unternehmen im Aufbau begriffen war, hatte ich keine Zeit, um ein Privatleben zu praktizieren. Ich habe auch so manchen Samstag im Unternehmen verbracht, was mich damals aber nicht störte.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Wenn man an der Spitze eines Versicherungsunternehmens steht, treffen täglich Unmengen von Informationen ein. Zur Zeit aktuell ist die Problematik mit dem neuen Versicherungsaufsichtsgesetz, weiters gilt es, Fachliteratur zu studieren, etc. Primär sehe ich meine Fortbildung als einen permanenten Prozeß, denn die Gesetzeslage befindet sich in unserer Branche in einem Umbruch. Mein engerer Mitarbeiterstab bewältigt gemeinsam mit mir die zahlreichen Neuerungen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Voraussetzung ist eine profunde Ausbildung auf dem EDV-Sektor. Zur Zeit ist es sehr schwierig, in diesem Bereich Spezialisten zu bekommen. Wenn man die Absicht hat, eine Führungsposition in einer Versicherung zu erhalten, sollte man neben der normalen akademischen Ausbildung auch die höhere Versicherungsmathematik studieren. Auch persönlicher Einsatz, Fleiß und Ausdauer müssen vorhanden sein.