Zum Erfolg von Sabine Moldan
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich eine gewisse Befriedigung, eine Zufriedenheit und ein Wohlfühlen, etwas geleistet zu haben. Es besteht immer die Gefahr, daß Erfolgsbewußtsein auch zum Zwang werden kann. Um das zu unterbinden, ist es wichtig für mich, hin und wieder eine schöpferische Pause einzulegen, um dann wieder mit voller Kraft und Energie neu durchzustarten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich durchaus als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreich entschieden habe ich sicherlich, als ich diese Schule übernahm und ihr ein klares Profil geben wollte, das alle Lehrer miteinbaut. Wir haben uns für die Schiene Sport-Informatik-Sprache entschieden, womit ich die Ressourcen meines Lehrkörpers abgedeckt habe.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein erster Bezirksschulinspektor in der Steiermark, der sehr streng aber sehr menschlich war, hat meinen beruflichen Werdegang wesentlich beeinflußt. Als ich meinen derzeitigen Posten antrat, hatte ich zwei Direktoren, die mich das Handwerk gelehrt und mich sicher auch geprägt haben. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In manchen Bereichen wäre mehr Flexibilität nötig. Ich glaube, daß das Schulwesen zu spät auf die Aktionen in der Gesellschaft reagiert. Die Gesellschaft befindet sich in einem enormen Umbruch. Wir verzeichnen im Raum Mödling 60 Prozent Scheidungen, was 60 Prozent Alleinerzieher bedeutet. Damit haben wir gerade im Hauptschulbereich viele Kinder, die alleine gelassen sind und die wir hier in unserem Raum auffangen. Ich glaube, daß gerade in diesem Alter eine Führung ganz wichtig ist. Wir vermitteln an unserer Schule nicht nur schulisches Wissen, sondern auch Wissen für das Leben. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich kann natürlich deponieren, daß ich Lehrer für bestimmte Gegenstände brauche und gewisse Erwartungen habe, aber eine Auswahl ist in diesem System nicht möglich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ein Teil des Erfolges ist sicherlich auch, seinen Mitarbeitern die Möglichkeit der Identifikation zu geben. Damit ist jeder im Team wichtig, und es besteht eine ungeheure Dynamik im Lehrkörper. Ich habe auch jederzeit ein offenes Ohr für die Anliegen und Probleme meiner Mitarbeiter.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter schätzen mich als sehr konsequent und leistungsorientiert und - so hoffe ich - auch als sehr menschlich ein.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken meiner Position sind, daß ich Kinder liebe, Freude an meiner Tätigkeit habe und sowohl den Kindern als auch den Eltern vermittle, daß wir es mit Menschen und nicht mit Akten zu tun haben. Ich habe auch versucht, meinem Team zu vermitteln, daß wir ein Dienstleistungsbetrieb sind - nicht nur hinsichtlich der Rechtsform, sondern auch bezüglich der Einstellung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe ein massives Problem, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Wäre meine Tochter nicht bei Antritt dieses Postens schon erwachsen gewesen, hätte ich diese Aufgabe nicht übernehmen können. Ich lebe alleine und führe keine Partnerschaft, wobei ich auch gar keine Zeit dazu habe. Ich bin sehr in diesem Beruf und in dieser Tätigkeit involviert.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche sehr viele Seminare im Bereich NLP, Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation und Konfliktmanagement.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mein Rat an die nächste Generation ist lebenslanges Lernen, laufende Bewegung, Mobilität, Bereitschaft zur Innovation, Freude und Begeisterung an der Arbeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich strebe zwar eine weitere Stufe auf meiner beruflichen Karriereleiter an, jedoch keine Funktion, in der ich nicht mehr mit Kindern oder Erwachsenen im Lehrberuf tätig bin.
Ihr Lebensmotto?
Wer Menschen führen will, muß hinter ihnen stehen. (Laotse)