Zum Erfolg von Joseph Badegruber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, eine Idee als tatsächlich funktionierendes Ganzes verwirklicht zu sehen. Das heißt für mich konkret, meine Vision von einem Bildungsangebot, das zu jeder Zeit und an jedem Ort erreichbar ist, umzusetzen und die daraus resultierenden Ergebnisse zu realisieren. Mein Bild des Menschen ist das einer reifen, eigenverantwortlichen Persönlichkeit, die durch Eigeninitiative die Verantwortung für sich selbst übernehmen kann.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Hartnäckigkeit, an einer Idee dran zu bleiben, mein eigenes großes Interesse an innovativen Formen der Wissensvermittlung, das ich auf diversen Messen immer weiter vertiefe und meine Steherqualitäten, die es mir ermöglichen, mich von einer kleinen Basis aus hochzuarbeiten. Weiters habe ich ein feines Gespür für Menschen und ein intuitives Gefühl für die realisierbaren Möglichkeiten einer Vision.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn immerhin avancierten wir mit unserem System zur Nummer Eins im Bereich E-Learning.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als besonderen Erfolg werte ich die Einführung der e-Akademie, einem virtuellem Klassenzimmer, das auf Lernen mit umfassenden Sinneserfahrungen beruht: Sehen via Bildschirm, Hören via Kopfhörer und Agieren mittels Mouseclick. Zu bestimmten Uhrzeiten treffen sich die Kursteilnehmer, um mit ihrem Trainer bestimmte Fragestellungen zu erörtern.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir bekamen im Jahr 2000 vom Land Oberösterreich das Qualitätssiegel für Erwachsenenbildung verliehen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meine Mitarbeiter müssen auf jeden Fall eine gute Grundausbildung (vorzugsweise im pädagogischen Bereich) vorweisen können. Ich erwarte darüber hinaus betriebswirtschaftliches und technisches Interesse sowie Freude und Liebe zur Arbeit. Weiters sind mir Loyalität und das Interesse wichtig, ständig Neues zu probieren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Um Kontinuität zu gewährleisten, vergebe ich fast ausschließlich Fixanstellungen. Ich motiviere meine Mitarbeiter, indem ich selbst sehr viel arbeite und sehr viel unterwegs bin. Ich halte meine Mitarbeiter dazu an, eigenständig neue Ideen einzubringen und Entscheidungen an Konzepten vorzunehmen. Da jeder Mitarbeiter sehr selbständig für seine ihm zugeteilten Projekte verantwortlich ist, ist eine hohe Einsatzbereitschaft des Teams von selbst gegeben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als meine vier Kinder noch klein waren, war ich als Lehrer tätig und hatte entsprechend lange Ferienzeiten. Seitdem widme ich mich an den Wochenenden der Familie. Sowohl meine Frau als auch ich hatten durch unser Elternhaus gelernt, viel und hart zu arbeiten, das heißt, unsere Kinder haben uns immer als Arbeitende erlebt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich empfinde es als sehr wichtig, bei sich selbst den Bereich der Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Bei Betriebsgründungen sollten die eigene Motivation von anderen Belangen abgegrenzt werden. Es ist unerläßlich, gut zuhören zu können, klar zu denken, die Teamfähigkeit in sich selbst zu fördern, keine Selbstüberschätzung oder Präpotenz zuzulassen, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen und der Bescheidenheit ihren Platz einzuräumen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Sich nach einem gewissen Erfolg zur Ruhe zu setzen erachte ich als gefährlich, denn diese Haltung führt zur Passivität. Ich möchte lebendig und progressiv bleiben, weiterhin meine Interessen verfolgen und mit der Welt in Kontakt bleiben.