Zum Erfolg von Josef Blank
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Natürlich ist es schön, Erfolg zu haben, ich bin aber nicht besessen davon. Während meiner 38 Dienstjahre in der Bank habe ich niemals versucht, etwas für mich herauszuholen, sondern immer nur für meine Kunden. Im Unternehmen weiß man, daß ich sehr streitbar bin und selten klein beigebe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich nur teilweise als erfolgreich. Ich bin im Schalterraum tätig und bediene Kunden wie andere Mitarbeiter auch. Den Zustand in Argentinien empfand ich als schlimm, weil wir mit gutem Gewissen unseren Kunden argentinische Anleihen anboten. Ich fühle mich verantwortlich für das, was ich meinen Kunden rate. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin sehr konsequent, ehrlich und gehe immer gerade aus. Ich bin im Pfarrgemeinderat Sankt Blasius tätig und Aufsichtsratsvorsitzender der Innenstadtgenossenschaft. Diese Aufgaben wurden an mich herangetragen, weil man mir Vertrauen entgegen bringt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich freue mich über Erfolg, kann aber auch aber auch mit Mißerfolg umgehen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich empfand mich ab dem Zeitpunkt erfolgreich, als ich 1979 das Volontariat bei Societé Génerale in Paris absolvieren durfte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als mir die Leitung der Filiale angeboten wurde, zweifelte ich vorerst, wagte aber schließlich den Sprung ins kalte Wasser. Diese Entscheidung war richtig.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Originalität ist auf jeden Fall zielführender. Man kann zwar Vorbilder haben, aber alles nachzumachen, ist nicht sinnvoll.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Direktor Berger war mein Mentor war und förderte meine Fähigkeiten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bin stolz, wenn einer meiner Mitarbeiter Karriere macht und fühle mich dafür ein wenig mitverantwortlich. Ein weitere Anerkennung ist natürlich auch mein gutes Gehalt. Das Amt des Honorarkonsuls war für mich keine Anerkennung, sondern eine Herausforderung. Eine Anerkennung war der Orden Offizier de L´Ordre National du Merit, den ich von Präsident Chirac verliehen bekam.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Die Salzburger Altstadt ist ein kleines Dorf, in dem jeder jeden kennt. Ich strebte nie danach, beliebt zu sein. Ich werde geschätzt und geachtet, sehe mich aber nicht als Direktor, sondern als Bankangestellten und Kollegen und so sieht mich auch mein Umfeld.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle. Ich versuche, ihnen durch meine Arbeit ein Vorbild und väterlicher Mitarbeiter zu sein, verlange aber auch die Umsetzung meiner Anordnungen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir stellen seit längerer Zeit keine Mitarbeiter mehr ein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die wichtigsten Motivatoren sind Humor und Vertrauen. Wir führen allerdings auch regelmäßig Mitarbeitergespräche, in denen alle anfallenden Probleme besprochen werden. Ich bin offen für Kritik an meiner Person, erwarte aber auch, daß meine Kritik ernst genommen wird.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir verfügen über ein sehr harmonisches Betriebsklima.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Alle Mitarbeiter sprechen englisch, ich selbst verfüge über ein perfektes Französisch. Unsere Kompetenz liegt vor allem in der Betreuung ausländischer Kunden, die meist für mehrere Tage nach Salzburg kommen und mit uns Ihre Geschäfte abwickeln. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Meinen Mitbewerbern gegenüber vertrete ich das Motto: Leben und leben lassen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich muß abends häufig Veranstaltungen oder dienstliche Kundenbesprechungen besuchen, meine Freizeit ist daher sehr knapp bemessen. Ich habe jedoch einen großen Freundeskreis, liebe meinen Garten, war passionierter Reiter und habe außer Südamerika die ganze Welt gesehen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich lese Fachliteratur und sehe mir Wirtschaftssendungen im Fernsehen sehr aufmerksam an. So erfasse ich alle Neuerungen meiner Branche.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte interessiert sein und versuchen, sich viel Wissen anzueignen. Diese Ambition hat die heutige Jugend leider nur noch selten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Bank in gute Hände übergeben und als Pensionist teilweise in Paris leben.