Zum Erfolg von Ursula Schachinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, Spaß zu haben, für andere etwas zu tun, anderen das Leben zu verschönern, Weiterentwicklung auf allen drei Ebenen, und mit Körper, Geist und Seele in Harmonie zu leben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe aus eigener Kraft sehr viel aufgebaut und meine Ziele zu 100 Prozent erreicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich war immer bereit, mehr zu leisten als der Durchschnitt und hatte immer Ziele, die ich konsequent verfolgte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es gibt sehr viele Herausforderungen in meinem Beruf, sie werden nicht als Problem gesehen, sondern als etwas, das gelöst werden muß. Ich versuche, klar zu denken, aber auch intuitiv zu entscheiden.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In meinem Bereich ist es nicht schwieriger. Es gibt jedoch in Linz den Pegasus Preis, der an erfolgreiche Geschäfte verliehen wird. Die Jury besteht ausschließlich aus Männern und Frauen gewinnen nur sehr selten Grundsätzlich haben wir Frauen gelernt, uns weich durchzusetzen, was ein Vorteil ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein Erfolg wurde mir vor circa sechs Jahren bewußt. Ihn zu erkennen war ein langer Prozeß, der viel mit meiner Persönlichkeit zu tun hatte.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Authentisch zu sein ist wichtig. Gewisse Richtlinien und Rahmenbedingungen sind zwar vorgegeben, man sollte sich aber bewußt entsprechende Freiräume schaffen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Die Ausbildung bei Nikolaus Enkelmann.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Kommunikation wird weniger, beim Friseur wird sie mehr. Die Kundenfrequenz bedeutet Anerkennung. Daß wir den Knewledgepreis (Weiterbildungspreis für Geschäfte bis 100 Mitarbeiter) gewannen, war die Bestätigung, daß ich mich auf dem richtigen Weg befinde.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Situation mit den Steuern und den Lohnnebenkosten ist ungelöst. Der personalintensive Beruf würde leichter werden, wenn Erleichterung von wirtschaftlicher Seite eintreten würde. Die Berufsschule an sich ist positiv, dennoch überholt, man lernt dort vieles, das man in der Praxis und Leben nie mehr braucht.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von der Familie werde ich als erfolgreich gesehen, als eine, die viel arbeitet und viel Zeit investiert. Mit manchen Kunden verbindet mich sogar ein familiäres Verhältnis.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine 14 Mitarbeiter spielen eine sehr wesentliche Rolle, ich hätte ohne sie meine Ziele nur bis zu einem gewissen Grad erreichen können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle Mitarbeiter nach ihrer fachlichen Qualifikation, Lehrlinge nach persönlichen Gesprächen gemeinsam mit den Eltern aus. Bei einem Probetag beobachte ich Verhalten und Geschicklichkeit, bei Lehrlingen achte ich auch auf die Schulnoten. Bei anderen Bewerbern sind Fachkompetenz, persönliches Auftreten und Kommunikationsfähigkeit von großer Bedeutung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere durch Seminare, die in London stattfinden, durch Persönlichkeitstrainings und durch gute Stimmung im Betrieb.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich erfolgreich, zielstrebig, konfliktfähig und verständnisvoll.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken liegen in der exzellenten fachlichen Ausbildung unserer Mitarbeiter, bei „Toni and Guy“ müssen vier interne Prüfungen abgelegt werden. Weitere Stärken sind die Dienstleistungsqualität und der Umgang mit den Kunden vom Telefon bis zur Verabschiedung.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich neutral, wir haben eine eigene Firmenphilosophie.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Drei bis vier Wochen pro Jahr verwende ich für Seminare, zwei bis drei Abende pro Monat für Vorträge.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll sich Ziele setzen und den Weg dorthin Schritt für Schritt planen. Man benötigt große Ziele, die nicht von kleinen Problemen verdeckt werden können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mit Vierzig möchte ich mich aus dem normalen Salonalltag ein wenig zurückziehen, nur mehr zwei bis drei Tage im Geschäft sein und im Seminarbereich Wissen weitergeben.
Ihr Lebensmotto?
„Um an die Quelle zu kommen, muß man gegen den Strom schwimmen“ (Stanislaw Jercy Lec).