Zum Erfolg von Brigitte Rupp
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, ruhig schlafen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mit meinem Mann gemeinsam - als Team sind wir erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend ist meine Flexibilität, ich bin bereit, Kompromisse einzugehen, kann Fehler zugeben und versuche immer, das Beste zu geben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche immer, eines nach dem anderen zu machen und nichts zu übereilen, immer für bestehende Kunden da zu sein und auch auf die Bedürfnisse von Neukunden sofort zu reagieren.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein, den ich bin der Meinung, wenn man als Frau wirklich etwas erreichen will, funktioniert das. Natürlich ist ein gewisses Maß an Emanzipierung, Konsequenz und Einsatzbereitschaft unabdingbar. Wenn man will geht alles!
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Bereitschaft, im Team zu arbeiten und am gleichen Strang zu ziehen, führte letzten Endes zum Erfolg.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, man sollte sich der jeweiligen Situation anpassen, mit der Prämisse, daß die Leistung abschließend in Ordnung ist.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir haben vor kurzen einen Sicherheitspreis erhalten, dieser stellt eine schöne Form der Anerkennung dar, aber auch im beruflichen Alltag erhalte ich sehr oft in subtiler Art und Weise Anerkennung für meine Arbeit.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Zustand des Arbeitsmarktes, speziell in unserer Branche, läßt sehr zu wünschen übrig. Mitverantwortlich sind meiner Meinung nach auch unqualifizierte Mitarbeiter des AMS.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Es gibt einen Spruch in meinem beruflichen aber auch privatem Umfeld, der da lautet nicht verzagen, Rupp fragen. Dieser Zweizeiler illustriert sehr gut die Meinung meiner Mitmenschen über meine Person Frau Rupp. Ich weiß zwar nicht alles, aber ich weiß, wo man es erfährt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter machen sicher 80 Prozent des Erfolges aus. Wenn sie Ihre Leistung nicht erbringen und wir das Produkt nicht verkaufen können, dann können wir nicht erfolgreich sein. Man muß Mitarbeiter haben, die gerne arbeiten und hinter der Firma stehen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtig ist, daß sie Deutsch sprechen und ins Team passen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Das ist individuell verschieden, ich spreche mit allen und versuche, die Stimmung der Mitarbeiter zu erkennen und sie aufzubauen. Wenn ich in die Werkstatt gehe, versuche ich, mich ihrem Ton anzupassen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Motto lautet: Wir machen alles, außer Holzschuhe. Das heißt, wir verarbeiten jedes Material. Unsere Spezialgebiete sind Stahl, Aluminium und Nirosta. Wir betreuen Unternehmen, wie OMV, BP, Wiener Linien und Deichmann, das sind unsere Hauptkunden. Unsere Stärke ist, daß uns unsere Kunden jederzeit erreichen können, auch am Wochenende. Wir sind ein Familienbetrieb, in dem alle zusammenhalten. Mein Mann hat die Firma als Zweimann-Betrieb von seinem Vater übernommen, wir hatten in der Zwischenzeit schon bis zu 35 Mitarbeiter, erkannten jedoch, daß man mit weniger Mitarbeitern besser arbeiten kann. Heute beschäftigen wir zehn Schlosser und auch unsere Söhne haben sich mit 20 Jahren noch entschieden, im Betrieb mitzuarbeiten, einer als zuk. Schlossermeister und einer als Techniker.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir verhalten uns der Konkurrenz gegenüber sehr fair, und müssen nichts in Werbung investieren, weil wir alle Aufträge durch Mundpropaganda bekommen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Mann und ich arbeiten Tag und Nacht zusammen, so fließen Beruf und Privatleben ineinander.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ohne Fleiß kein Preis. Egal, was man macht, wenn man etwas erreichen will, muß man, auf gut Österreichisch gesagt, voll dahinter sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unsere ersten Bemühungen auch im erweiterten EU-Raum Fuß zu fassen, wurden leider durch eine herbe Enttäuschung begleitet. Wir fertigten für eine namhafte österr. Firma in der Tschechei ein Mustergeschäft in einem Einkaufszentrum, um den Betreibern für weitere Tätigkeiten einen Qualitätsstandard zu schaffen und wurden extrem gemobbt. Dies wirkte sich in Arbeitsverzögerungen aus, die durch die Tschechischen Betriebe hervorgerufen wurden.