Zum Erfolg von Gerhard Barta
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg ist zunächst der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens. Da uns der Betrieb gehört und wir den Betrieb auch leiten, hängt der persönliche Erfolg sehr stark mit der Firma zusammen. Doch Erfolg ist nicht nur der Geschäftsbereich, es ist auch ganz wichtig, daß eine funktionierende Familie da ist, von der man Rückhalt bekommt. Erfolg definiert sich zudem durch positive Rückmeldungen von Kunden. Das ist, so glaube ich, einer der wichtigsten Punkte in unserem Betrieb. Unseren Betrieb gibt es seit 1928, unser Ziel ist nicht das schnelle Geschäft um viel zu verdienen, bei uns wird mehr Wert auf Seriosität, Kompetenz und gute Beratung gelegt. Das spiegelt die Firmenphilosophie wieder, die schon seit den Zeiten meines Großvaters existiert. Wir wollen auch in Zukunft in diesem Sinne weiterarbeiten, da man nur dadurch über längere Zeit erfolgreich sein kann. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend ist eine gewisse Kontinuität. Es gibt für uns kein lockeres Dahinarbeiten. Seriöses, langfristiges Arbeiten bringt über einen längeren Zeitraum auch Erfolg. So macht man sich einen Namen und wird daher weiterempfohlen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die ersten Jahre in einem Betrieb sind sicherlich zur Orientierung da. Im elterlichen Betrieb mag das etwas anders sein, da man schon eine gewisse Vorbelastung hat. Trotzdem braucht man eine Orientierungsphase von drei bis vier Jahren, um sattelfest zu sein. Nach dieser Anfangsphase, die ich brauchte, legte ich im Jahr 1986 die Konzessionsprüfung für das Immobilienmaklergewerbe ab. Seit dieser Zeit habe ich größeren fachlichen Rückhalt. Mit der Übernahme der Geschäftsführung liegt nun auch die Verantwortung bei meinem Bruder und mir. Daß die Betriebsergebnisse stimmen und wir unser Plansoll erfüllt haben, betrachte ich als Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wir entscheiden abhängig von der Wirtschaftssituation, ob sich für uns eine Investition lohnt, oder nicht. Beispielsweise hatten wir einen Partner, mit dem wir Projekte abwickelten. Als wir der Meinung waren, daß unser Partner Projekte plant, die der Villacher Markt nicht verträgt, sind wir ausgestiegen. Sehr bald ging unser ehemaliger Geschäftspartner in Konkurs und durch unseren Ausstieg haben wir unserer Firma sehr viel Schaden erspart. Man muß eben auch einmal zurückstecken können. Es ist wichtig, Investitionen nur dann zu tätigen, wenn das Projekt auch tragfähig ist. Dazu gehört, daß man möglichst wenig mit Fremdkapital arbeitet.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das Maklergewerbe, speziell im Verkaufsbereich, hat in Österreich kein gutes Image. Der Makler ist im Verkaufsfall für den Kunden derjenige, der dann auch noch etwas kostet. Man könnte die Provision nur auf der Verkäuferseite berechnen, so wie das auch in anderen Ländern gemacht wird. So würde der Käufer zu uns leichter den Zugang finden und wir würden bei einem Geschäftsabschluß zwar weniger verdienen, hätten aber mehr Geschäftsfälle. Vor allem im angelsächsischen Raum hat sich dieses Modell bewährt. Die vor allem in Wien teilweise sehr aggressive Art, Geschäfte zu machen, hat der gesamten Branche einen schlechten Ruf beschert. In anderen Ländern, wie zum Beispiel den Vereinigten Staaten, gibt es dieses schlechte Image nicht. Dort wird auch ein sehr viel größerer Teil der Immobiliengeschäfte mit Maklern gemacht und weniger privat abgewickelt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle, weil sie das Image einer Firma mittragen. Ein Großteil der Mitarbeiter hat Kundenkontakt und muß die Firmenphilosophie nach außen tragen. Der Mitarbeiter muß auch motiviert werden, so daß er mit seiner Tätigkeit zufrieden ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir motivieren durch ein funktionierendes Lohn- und Gehaltsschema. Es ist immer schwierig, neue Mitarbeiter gegenüber langjährigen Mitarbeitern einzustufen, besonders wenn neue Mitarbeiter sehr qualifiziert sind und eine gute Ausbildung haben. Motivation bedeutet auch, hin und wieder etwas für die Mitarbeiter zu tun, das hat mit dem Betriebsklima zu tun, es sollte eine Gesprächsbasis da sein.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken sind langjährige Erfahrung, Flexibilität und vor allem Kompetenz. Es sind nicht nur wir Geschäftsführer ausgebildete konzessionierte Makler, sondern auch viele der Mitarbeiter.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende einige Zeit für Fortbildung, weil ich mich mit Gesetzesänderungen, Steuergesetzen, Mietrecht, etc., auseinandersetzen muß.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? In unserer Branche kommt es vor allem auf fachliche Kompetenz, Seriosität und einen langen Atem an.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, die Geschäftstätigkeit im derzeitigen Umfang aufrecht zu erhalten. Wir wollen unser technisches Service verbessern und eventuell noch Techniker einstellen.