Zum Erfolg von Peter König
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg zeigt sich im Rahmen meiner Tätigkeit dann, wenn es gelingt, Menschen der verschiedensten Richtungen für ein Projekt zu gewinnen. Dazu ist großes Feingefühl im Bereich der Kommunikation notwendig. Selbstverständlich zählt neben der fachlichen Kompetenz auch die Personalführung zu den Erfolgsfaktoren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil es mir gelang, sehr viel zu bewegen. Wenn sich bei Projekten die Fronten der teilnehmenden Parteien zu sehr gefestigt haben, gelingt es mir, so manchen festgefahren Karren wieder flottzumachen. Auch bei persönlichen Gesprächen mit den betreffenden Parteien schätzt man meine kommunikative Art.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Einerseits meine Leidenschaft für die Themen der Kunstgeschichte, andererseits Menschen, die eine wesentliche Rolle für mich spielen wie meine ehemaligen Vorgesetzten und besonders meine Ehefrau.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Zwei Menschen wurden auf meinem beruflichen Weg zu Leitfiguren: zum einem der ehemalige Präsident des Bundesdenkmalamtes, Otto Demus, der zugleich als Universitätsprofessor meine Dissertation betreute, und zum anderen der Landeskonservator für Niederösterreich, Prof. Franz Eppel, mein erster Chef. Er hat mir Vitalität sowie Spontaneität und Treffsicherheit in der fachlichen Beurteilung beigebracht. Prof. Eppel verstand es, mit Menschen umzugehen und sie zu motivieren.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem ist der finanzielle Bereich. Von den derzeitigen rund hundert Millionen Schilling pro Jahr bestreitet der Bund etwa ein Drittel, das Land Niederösterreich legt die erheblichen restlichen zwei Drittel dazu. Wenn wir dann davon ausgehen, nicht alles zahlen zu können, sondern in der Regel nur Zuschüsse zu geben, erreichen wir eine Wirkung von etwa 250 Millionen Schilling. Ganz genau läßt sich das jedoch nicht quantifizieren. Wenn es aber gelingt, vernünftige Anreize zu schaffen, sehe ich durchaus eine Perspektive, die Effizienz dieser beiden Budgets noch erheblich zu steigern. Die finanziellen Mittel wie auch die personellen Ressourcen des Bundesdenkmalamtes müßten angehoben werden. Ein Wachstum wäre auch hinsichtlich des internationalen Vergleiches gerechtfertigt. Durch bessere Publikationsmöglichkeiten könnten wir das Bewußtsein für Denkmalfragen heben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Während meines Studiums lernte ich eine sechs Jahre jüngere Kommilitonin kennen. Gemeinsam mit einer Gruppe von Kunstgeschichtestudenten eröffneten wir den Wiener Opernball. Daraus entwickelte sich bald eine harmonische Beziehung und zwei Jahre nach Balleröffnung heirateten wir. Im selben Jahr (1971) trat ich auch den Dienst beim Bundesdenkmalamt an. Beruflich und privat war es nun nötig, die Studien zügig zum Abschluß zu bringen, und 1973 lag meine Dissertation vor. Die Toleranz, die meine Frau an den Tag legt, beflügelt mich einerseits, andererseits weist sie mich auch in die Schranken. Es ist wunderbar, daß meine Frau meine Leidenschaft akzeptiert, und ich bin in der glücklichen Lage behaupten zu können, daß es noch nie größere Probleme gegeben hat. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ein Großteil meiner Arbeitszeit besteht aus Fortbildung. Diese geht aber auch zuhause weiter, denn Bücher bestimmen mein Leben und auch das meiner Frau. Konkret heißt dies, daß ich so manche Dinge, die ich im Büro nicht erledigen kann, beispielsweise die Vorbereitung auf eine Dienstreise, sofort am Abend erledige. Mich interessiert es brennend, was sich in diesem Bundesland an Substanz angesammelt hat. Es ist mein Wunsch und gleichsam eine Sucht, meine Neugierde noch am gleichen Tag zu stillen.