Zum Erfolg von Gerhard Schwankhart
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ein Erfolg ist, daß sich unsere geschaffenen Projekte durchsetzen und unsere Umsätze wachsen. Wir sind ein rentables Unternehmen mit hohen Umsatzsteigerungen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe uns als sehr erfolgreich. Der Durchbruch in der Technik und im Verkauf ist und gelungen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war unser selbst entwickeltes System. Gegen den Widerstand der eigenen Leute habe ich die Entwicklung des Plasmaschweißens durchgesetzt. Dafür waren meine Hartnäckigkeit und der enorme Einsatz meiner Frau maßgebend.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Wir waren von Anfang an erfolgreich. Als Hauptlieferant für die Automatisierung der tschechischen Flugzeugindustrie erlitten wir zwar nach Zusammenbruch des Ostblocks einen Rückschlag, wir konnten uns aber sofort neu orientieren. Das war im Westen sehr schwierig, vor allem in Österreich, wo die Finanzierungswege schlecht, die Neidgesellschaft dafür groß ist.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die erfolgreichste Entscheidung war die Konzentration auf die Schweißtechnik, anstatt den allgemeinen Maschinenbau weiter zu betreiben. Wir haben unsere Produkte schon verkauft, ehe wir uns an österreichische Universitäten wandten. Der beste Vertrieb unserer Produkte sind meine Vorträge in der Führungsebene diverser Unternehmen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Es muß Originalität sein, denn der Imitator wird auf Dauer liquidiert.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung liegt für mich darin, daß der Betrieb erfolgreich läuft und der Kunde begeistert ist. Auch erhielten wir einen Englisch-Japanischen Innovationspreis.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ungelöst ist die Finanzierung innovativer Betriebe in Österreich, da diese nur auf Kurzfristigkeit angelegt ist, Die Forschungsförderungsfonds sind auf drei bis fünf Jahre ausgelegt und in dieser Zeit kann man keine neue Technologie am Markt plazieren. Deshalb braucht man langfristige Finanzlösungen, die man in Österreich nicht bekommt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin froh, daß wir in unserer Region ein gutes Image haben. Wir sind der Betrieb mit der geringsten Fluktuation im Bezirk. Generell sind wir aber im Ausland bekannter als im Inland.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind wesentlich an der Realisierung und Umsetzung meiner Ideen beteiligt. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lasse Bewerber grundsätzlich für circa drei Monate auf Probe arbeiten, da man nach Ausbildungskriterien nicht urteilen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben keine Hierarchie. Die Mitarbeiter werden projektbezogen nach ihren Fähigkeiten zusammengestellt. Der Kunde motiviert eigentlich durch seine Begeisterung unsere Mitarbeiter, die sich dadurch erfolgreich fühlen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß sie mich und meine Ideen anerkennen, da ich ihre Arbeitsplätze sichere.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir können sehr schnell auf veränderte Marktsituationen reagieren, die stündlich wechseln können. Unsere Strategie ist die Anpassung an den Kundenwunsch. Wir bringen dem Kunden Ideen und sind für manch turbulente Firma der ruhende Pol.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt keine Konkurrenz, da wir im Plasmatron eine Art Weltmonopol besitzen. Konkurrenz gibt es nur bei alternativen Verfahren. Diese unterstellt uns oft nicht funktionierende Anlagen, die wir gar nicht gebaut haben. Deshalb haben wir uns von der Konkurrenz abgesetzt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben ist zurückgestellt.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Früher habe ich gezielt Fortbildungen absolviert. Jetzt lehrt keiner das, was wir brauchen. Meine Aufgabe ist es, unseren Mitarbeitern Ausbildung zukommen zu lassen, ob im Haus oder extern.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde niemandem, der kleine Kinder hat, raten, einen eigenen Betrieb zu gründen, der erfolgreich sein soll. Es funktioniert nur, wenn man sich hundertprozentig seinen Aufgabe widmet. In Österreich haben auch nur Produkte eine Chance, die Kosten sparen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir werden den Betrieb in den nächsten Jahren an einen Nachfolger übergeben, vielleicht an die Voest, zu der wir besondere Kontakte haben.