Zum Erfolg von Johann Schliefni
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In erster Linie bedeutet für mich Erfolg, daß das gesamte Umfeld zufrieden ist. Das sind die Kunden, die Mitarbeiter, aber auch die Familie und letztlich ich selbst.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich meinen Weg von Anbeginn bis heute sehe, also vom kleinen Lehrling bis zum erfolgreichen Unternehmer, sehe ich mich als erfolgreich. Vor allem auch, weil ich den Schritt in die Selbständigkeit erst mit 46 Jahren gewagt habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren mein Ehrgeiz und mein Fleiß.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war noch in der alten Firma, Ende der Siebziger Jahre, als die Kunden explizit mich verlangten, wenn sie anriefen. Das war eine Bestätigung, daß ich auf dem richtigen Weg bin.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Bisher habe ich auch im kaufmännischen Bereich, also bei großen Anschaffungen oder bei Auftragsverhandlungen, immer richtig entschieden. Das bedeutet, einen Auftrag, und sei er noch so groß, nicht um jeden Preis anzunehmen. Eine weitere richtige Entscheidung war, dieses Unternehmen zu gründen und damit auch in der Heimat zu bleiben, denn ich hatte mehrere Angebote von Firmen aus Wien und Graz.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Sehr beeinflußt hat mich der Bürochef des technischen Büros, bei dem ich gelernt habe. Er hat sich viel Zeit für meine Ausbildung genommen, und ich habe sehr viel von ihm gelernt. Weiters prägte mich der Seniorchef der vorigen Firma, der sehr konsequent in der Arbeitsbeschaffung und -umsetzung war, der streng war, aber nicht ungerecht.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ungelöst ist die Kleinkariertheit im öffentlichen und halböffentlichen Bereich. Bei Ausschreibungen muß auch die letzte Schraube im Detail angeführt werden und in dieser Masse von Kleinkram geht oft die Übersicht für das Gesamtprojekt verloren; der Zeitaufwand ist enorm.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Betrieb steht und fällt mit den Mitarbeitern. Ich beschäftige auch gern ältere Facharbeiter, weil ich auf ihre Erfahrung baue und die jungen von diesem Wissen sehr viel profitieren.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zuerst zählt die fachliche Qualifikation, dann die Persönlichkeit: der Mitarbeiter muß sich an die bestehenden Betriebsabläufe anpassen können. Bei der Vorstellung hat für mich das persönliche Gespräch Vorrang vor Zeugnissen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind Schlagkraft und Flexibilität, wir sind schnell und unbürokratisch für jeden Kunden tätig. Dabei liefern wir qualitativ hochwertige Arbeit zu einem Toppreis. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Mitbewerb interessiert mich nicht. Ich gehe meinen Weg unbeirrt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich gehe in meinem Beruf auf, er ist mein Hobby. Dabei vergesse ich aber nicht auf meine Familie. Neben Freiräumen, die ich mir für Familie und Hobbys schaffe, ist mir der Sonntag heilig, er gehört ausschließlich der Familie.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der Jugend rate ich, mehr Fleiß und Flexibilität an den Tag zu legen und sich intensiv auf den Berufsweg zu konzentrieren. Da scheint mir bei der heutigen Jugend einiges im argen zu liegen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Betrieb so erfolgreich weiterführen und einmal als gut eingeführtes Unternehmen an den oder die Nachfolger übergeben. Die nächste Generation ist schon da: es stehen junge Mitarbeiter bereit, aber auch in meiner Familie kann sich eine Nachfolge entwickeln. An Expansion denke ich derzeit nicht.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.