Zum Erfolg von Harald Humer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, etwas geschafft zu haben, was man erreichen wollte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, denn meine Kunden sind zufrieden mit mir und meiner Dienstleistung.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich verzichtete auf extrem viel, um Karriere zu machen. Mein Erfolg bedeutete einen enormen Zeitaufwand. In den ersten zwei Jahren arbeiteten meine Frau und ich von Montag bis Samstag von früh bis spät in der Nacht, um das Geschäft aufzubauen. In den 15 Jahren meiner Selbständigkeit machte ich sechs Wochen Urlaub. Ausschlaggebend war also der volle Einsatz, er war der Preis für meinen Erfolg. Und er war es wert.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Als Perfektionist begegne ich Herausforderungen, indem ich alles exakt organisiere.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Man kann nicht von Prägung sprechen, vielleicht eher von Tradition, denn schon mein Großvater war Friseur und bis dato gibt es in meiner Familie zahlreiche Personen, die den Friseurberuf ausüben.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich war im Friseurmagazin Overhead in den Top Salons 2002 vertreten, und im News-Magazin wurde ich zu einem der zehn besten Friseure Österreichs gekürt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wenn ein Friseursalon gut geführt wird, ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis gegeben ist, wenn man innovativ ist und seine Mitarbeiter gut behandelt, gibt es kein Problem, denn Haare wachsen immer. Das eigentliche Probleme sind Schwarzarbeiter und die momentanen Dumpingpreise. Viele Friseure machen sich selbständig, ohne sich grundlegende Gedanken zu machen. Außerdem zögern die Kunden ihre Termine weiter hinaus. Früher war alle vier Wochen ein Friseurtermin angesagt, jetzt sind es bis zu sechs Wochen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind die tragenden Säulen meiner Firma, wenn einer ausfällt, entsteht ein gewisses Vakuum. Ich mag meine Mitarbeiter und freue mich, mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich nehme mir Zeit für meine Mitarbeiter und rede mit ihnen, wenn sie private Probleme haben. Ich versuche sie natürlich auch mit Geld zu motivieren. Die Mitarbeiter über das Gehalt allein zu motivieren, bedeutet aber, den falschen Ansatz gewählt zu haben. Motivation ist für mich annähernd dasselbe wie gute Erziehung, die ich meinen Kindern angedeihen lasse.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Eine Mitarbeiterin sieht mich als Vaterersatz, eine andere Mitarbeiterin, die ich hatte sah mich als ihren Schlüssel zum Erfolg. Ich achte immer darauf, Vorbild zu sein.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken meines Unternehmens sind das aktive Kundenmanagement, die persönliche Beziehungen zu meinen Kunden und die Kreativität. Ich biete zum Beispiel Studentenpreise, eine Happy Hour und genaueste Einhaltung von Terminen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich halte mich an das Motto: Leben und leben lassen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig, seinen Beruf zu beherrschen. Wer sich selbständig macht, muß sich ein Konzept zurechtlegen, viel Einsatz und Energie aufbringen und nicht nur ans Geld denken. Es ist natürlich schwierig, wenn man kein Stammpublikum und kein Grundkapital hat. Interessant wären Gemeinschaften von Friseuren, bei denen die Risiken und Aufwendungen geteilt sind und sich jeder spezialisieren kann. Ich glaube, das ist ein Weg für die Zukunft.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe noch zahlreiche Ziele. Dazu zählen kreativ zu sein, neue Ideen umzusetzen und einfach darauf zu achten, den Betrieb zu erhalten. Ich habe permanent neue Ideen und versuche diese auch umzusetzen.
Ihr Lebensmotto?
Lustig durch das Leben gehen!