Zum Erfolg von Reimer Timmel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich messe Erfolg nicht an finanziellen Aspekten. Erfolg kann nur dann gegeben sein, wenn man ein ausgeglichenes Leben führt, wenn die Familie in Gesundheit und in Harmonie lebt, und wenn man sich an seiner Arbeitsstätte wohlfühlt. Sehr wichtig ist mir auch, mit meiner Tätigkeit etwas bewegen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war meine Bereitschaft, schon während des Studiums, als dies noch nicht üblich war, unbezahlte Praktika zu absolvieren. Konstanz, Zähigkeit, Einsatzwillen, Gesundheit, Selbstdisziplin, Neugier, Erfahrung, räumliches Vorstellungsvermögen und Menschenliebe sind die wichtigsten Faktoren meines Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gebe Befunde erst einen Tag später aus, weil ich mit etwas Abstand noch genauere Diagnosen erstellen kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Vielleicht, weil mein Vater Zahnarzt war, spezialisiert ich mich zuerst auf dieses Fachgebiet und konnte dadurch erkennen, daß dieser Beruf zu technisch für mich ausgerichtet ist. Daher entschloß ich mich, in der Radiologie tätig zu werden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Vor allem in der Politik erhalte ich immer wieder Anerkennungen. Ich bin schon lange politisch tätig. Von 1977 bis 2003 war ich ständiges Mitglied der Vollversammlung der Ärztekammer und hatte alle Funktionen bis hin zum Vizepräsidenten inne. Mir war es in meinen Funktionen immer wichtig, auch den kleinen Praxen ihre Berechtigung zu verschaffen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Das Hauptproblem in meiner Branche ist eine generelle Umstrukturierung. Die Radiologie hat sich in sehr großen Schritten entwickelt und kann daher mit sehr genauen Darstellungen vermitteln, die Apparate und die technischen Anforderungen sind dabei immer größer geworden. Aus Gründen der Finanzierbarkeit der sehr teuren Apparate werden sich in Zukunft nur mehr Gruppenpraxen durchsetzen können. Aus gewerberechtlichen Gründen müssen zusätzliche Institute gegründet werden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich übernahm bestehende Mitarbeiter, bei denen ich um ihre Loyalität wußte, und Mitarbeiter, die ich aus meinem Dienstverhältnis in der Rudolfstiftung kannte.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin der Überzeugung, daß mein Führungsstil positiv von meinen Mitarbeitern aufgenommen wird. In meiner Ordination gibt es keine Hierarchiestufen, meine Mitarbeiter sind gleichgestellt. Diese Art der Unternehmensführung und eine ausgeglichene positive Stimmung in der Ordination sind die Faktoren, um motiviert arbeiten zu können. Am schwierigsten ist es, Menschen zu motivieren, wenn sich Gruppen bilden und bestimmte Führungspersonen sich gegenüber anderen durchzusetzen versuchen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich biete meinen Patienten sehr persönliche Beratung und beste medizinische Betreuung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte möglichst schnell sein Studium beenden, sich eine möglichst breite Ausbildung aneignen und sich vor allem in den Bereichen der Rhetorik und der Präsentation fortbilden.