Zum Erfolg von Richard Rehor
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist eine persönliche Stärke, die man nur mit Engagement erreichen kann. Insbesondere im Gastgewerbe ist ständiger Einsatz unerläßlich. Erfolg ist etwas Individuelles, man kann ihn sich nicht erkaufen, sondern er kommt dann, wenn man mit Herz und Seele bei der Sache ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin auf das Erreichte stolz. Als ich das Lokal übernahm, war hier absolut nichts los, heute ist das Lokal gut besucht. Alles, was ich erreichen konnte, habe ich ausschließlich aus eigener Kraft geschafft.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Diesen Beruf muß man lieben. Ich versuche meine Arbeit möglichst perfekt zu machen. Meine Stärken liegen in der Organisation und der Motivation. Ich setze mir immer mehrere kurzfristig erreichbare Ziele und erreiche diese zum überwiegenden Teil auch. Auch eine gewisse Hartnäckigkeit, um nicht gleich bei jeder kleinen Schwierigkeit aufzugeben, gehört dazu. Um in der Gastronomie erfolgreich zu sein, muß man auf die Gäste ebenso eingehen wie auf die Mitarbeiter und psychologisches Einfühlungsvermögen beweisen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Probleme mit einzelnen Personen löse ich unter vier Augen, betrifft es das Team, entscheiden wir möglichst gemeinsam. Dazu schreibe ich mir die einzelnen Punkte auf und bespreche sie zuerst mit meiner Lebensgefährtin, danach bei einer der regelmäßigen internen Mitarbeiterbesprechungen. Bei dieser Gelegenheit lobe ich auch gute Leistungen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Verläßlichkeit, Ehrlichkeit, Sauberkeit und selbständiges Arbeiten sind die Faktoren, auf die ich besonders achte. Das Hauptproblem beim Personal ist, daß die wenigsten unternehmerisch denken, sondern immer nur stur ihre Arbeit machen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Neben der familiären Atmosphäre ist vor allem meine Küche, die sich auf Schnitzelspezialitäten und Menüs konzentriert, der Anziehungspunkt für meine Gäste. Ich setze auf Qualität und nehme dafür auch höhere Aufwendungen in Kauf.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe sehr wenig Zeit für ein Privatleben. Man muß sich entscheiden, was einem wichtiger ist, und braucht einen Partner, der Verständnis aufbringt. Stünde ich vor der Entscheidung zwischen Beruf und Privatleben, würde ich mich für mein Geschäft entscheiden.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich mußte ständig weiterlernen, um letztlich diese Position zu erreichen. Als ich das Angebot bekam, bei Wienerwald Restaurantleiter zu werden, mußte ich zuvor eine entsprechende Ausbildung absolvieren, die auch Management und - als wichtigsten Bereich - Personalführung beinhaltet.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß sich bewußt sein, daß die Selbständigkeit ein hohes Risiko birgt, das häufig unterschätzt wird. Den Jungen wird es viel zu leicht gemacht, ohne Erfahrung und wirtschaftliche Grundkenntnisse ein Geschäft zu eröffnen. Kredite, Förderungen, etc. ermöglichen einen relativ einfachen Start, wenn es aber dann nach ein paar Monaten nicht funktioniert oder jemand die Hälfte der Einnahmen wieder privat ausgibt, stehen viele mit einem Berg von Schulden da. Die Ausbildung ist nur die Basis, man muß aber ständig dazulernen und Erfahrung sammeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein erstes Ziel ist, daß dieses Lokal mit einer guten Mannschaft weitgehend von selbst laufen soll, danach möchte ich gerne noch ein zweites Geschäft eröffnen.