Zum Erfolg von Simi Berst
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mir ist der Spaß im täglichen Geschehen sehr wichtig, ich schätze den direkten Kontakt mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden und setze gerne Dinge um, die mir und anderen Freude machen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich vereine Risikofreudigkeit mit betriebswirtschaftlicher Sachkenntnis. Entscheidungen zügig zu treffen und Lösungen zu finden sind das A und O für meinen Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bleibe gelassen, verschaffe mir einen Überblick und sorge je nach Sachlage strategisch oder mit persönlichem Einsatz für Entwarnung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine von vielen guten Entscheidungen war die rasante Betriebsübernahme. Das hieß seinerzeit für meinen Partner, meine Betriebsleiterin und mich, mit 16-Stunden-Tagen sieben Mal in der Woche Vollgas zu geben, ab fünf Uhr morgens auf der Piste zu stehen, dafür aber nicht einen einzigen Tag schließen zu müssen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Der Hoteldirektor in meinem Lehrbetrieb in Baden-Baden beeindruckte mich. Neben einem Bericht im Spiegel über deutsche, österreichische und Schweizer Hoteldirektoren, unter dem Titel Die Japaner des Gewerbes, war er ausschlaggebend für meinen Start in die Hotellerie.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Individualität zu erhalten, trotzdem Teamgeist zu entwickeln und diesen in die richtigen Bahnen zu lenken ist eine sehr schwierige Aufgabe. Mir ist die schönste Anerkennung der sprühende Teamgeist, die Harmonie zwischen Bar, Service und Küche: das wirkt positiv nach außen und innen und ist mitentscheidend für den Erfolg.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Gastronomie wird von vielen Seiten im Moment gedrückt. Die Rendite, die ein gesundes Unternehmen erwirtschaften muß, wird dadurch immer enger. Dazu kommt der Steuerwahnsinn in Deutschland als Stolperfalle.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Jeder einzelne Mitarbeiter spielt eine wichtige Rolle. Mitarbeiter sind mit einem Motor vergleichbar: funktioniert ein Zahnrad nicht, muß man daran feilen oder es auswechseln, sonst geht der Motor kaputt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Gastronomische Erfahrung ist wünschenswert, entscheidend für mich sind natürliche Freundlichkeit und gutes Auftreten. Spontaneität, Flexibilität und Kreativität allgemein sowie Entscheidungsfreudigkeit in Führungspositionen bereichern das Team enorm.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Generell halte ich respektvollen Umgang miteinander sowie die Freiheit, sich mit seinen Ideen einbringen zu können, für die beste Motivation. Bei Spannungen agiere ich situationsbedingt, gebe eine Runde aus oder suche das Gespräch unter vier Augen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich gelte als sachlich kompetent und umgänglich. Für meine Offenheit und Diskretion in Konfliktsituationen werde ich geschätzt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Konzept findet guten Anklang, und die gute Laune des Teams steckt auch unsere Gäste an und umgekehrt.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich pflege einen respektvollen Umgang mit meinen Kollegen und Kolleginnen, da ich selbst weiß, wie knochenhart es ist, in diesem Metier erfolgreich zu sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als Selbständiger war zunächst an regelmäßiges Privatleben gar nicht zu denken, zu meinem Glück habe ich eine starke Frau an meiner Seite. Mittelfristig liegt mir daran, die wertvolle Freizeit aufzuteilen in Familie und persönlichen Freiraum.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich empfehle, sich gut zu überlegen, was man machen möchte, und sich dann dafür einzusetzen. Bleibt man dabei offen für Chancen, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Familie, Wohlbefinden und Gesundheit haben für mich erste Priorität. Mein berufliches Ziel ist, weiterhin mit Enthusiasmus Ideen umsetzen zu können, die vorhandenen Betriebe gut weiterzuführen sowie den neuen Betrieb, den wir im März 2005 im Gasteig in München eröffnen, zum Laufen zu bringen. Weitere Objekte entwickle ich je nach Kapazitäten und Mitarbeiterwünschen.