Zum Erfolg von Stefan Walther
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, daß ich mein Hobby zum Beruf machen konnte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich auf dem Weg dazu.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Liebe zu meiner Tätigkeit, Wissensdurst, Neugierde, ein hohes Arbeitspensum und nicht zuletzt sehr gute Kundenkontakte. Wir haben langjährige Kunden, und viele kenne ich mittlerweile auch fast privat, und obwohl es sich um große Unternehmen handelt, ist das Arbeitsklima beinahe schon familiär.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich einen guten Konterpunkt im Privatleben habe, denn ein Großteil meines Bekanntenkreises besteht aus Künstlern.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich habe schon mit Anfang zwanzig, während des Studiums, große internationale Projekte geleitet, und diesen frühen Erfolg mußte ich auch erst einmal verdauen. Doch ich sehe mich generell noch auf dem Weg zu Erfolg.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Natürlich Originalität. Wenn man sich entscheidet, ein Produkt nachzuahmen, egal in welcher Branche, gibt es eine Faustregel: Man muß doppelt so gut sein, oder es darf nur halb soviel kosten. Bei der Entwicklung eines neuen Produktes trifft diese Regel nicht zu. Originell sein allein reicht leider nicht, man muß originell und gewieft sein. Und oft verkaufen Nachahmer ihre Produkte dann besser.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Der mittlerweile leider verstorbene Dr. Klaus Eder hat mich sehr geprägt. Er vermittelte mir, daß man Visionen haben darf und diese auch leben soll - mit aller Konsequenz, denn man muß dann auch Rückschläge hinnehmen können und sich bewußt sein, daß dies ganz einfach Teil des Spiels ist. Er hatte ein gewisses Grundvertrauen seinen Mitarbeitern gegenüber. So übertrug er mir als einfachem Praktikanten nach zwei Wochen schon seinen eigenen Aufgabenbereich, und ich konnte monatelang ohne Kontrolle arbeiten.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Viele. Die ganze IT-Branche steckt ja noch in den Kinderschuhen, das wichtigste wird in Zukunft sein, sämtliche Medien wie Mobiltelefonie, TV und Internet zu verbinden und hier Homogenität hinsichtlich des Produkt- und Hardwareangebots zu schaffen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Im beruflichen Umfeld habe ich den Ruf, sehr seriös und professionell zu arbeiten, und aus diesem Grund streben auch viele Firmen bewußt eine neuerliche Zusammenarbeit an. Im Freundeskreis sehen viele, mit welcher Intensität ich dabei bin. Viele Freunde, Bekannte aus Studienzeiten, überlegen jetzt, sich selbständig zu machen. Ich bin ja fast schon ein alter Hase auf diesem Gebiet und werde daher um Rat gebeten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Eigentlich nur anhand der sozialen Kompetenz und der Lernbereitschaft sowie Lernfähigkeit. Ich habe noch nie jemanden anhand dessen, was er schon kann, ausgewählt. Eine gewisse Psychostruktur und gewisse soziale Grundkenntnisse sind notwendig. Ich habe zwei Lehrlinge im Unternehmen, die mittlerweile tolle Programmierer sind, und die beiden zu begleiten war eine tolle Erfahrung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Dr. Klaus Eder vermittelte mir auch, daß Mitarbeiter dann motiviert sind, wenn sie richtig eingesetzt sind. Für mich bedeutet das freies Arbeiten und wenige Vorgaben, bei einem anderen ist es umgekehrt. Zu erkennen, was der einzelne braucht, ist wesentlich, und diese Mitarbeiterführung ist meines Erachtens die wichtigste Kompetenz einer Führungskraft.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin sehr streng - vor allem am Anfang, bis die Qualität erreicht ist, die ich mir erwarte. Qualität ist oberstes Gebot, da gibt es keine Kompromisse. Ich sehe mich als sehr fordernd, aber auch sehr gerecht. Als Teamplayer bin ich stolz auf unser sehr gutes Betriebsklima.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Hohe Qualität und individuelle, persönliche Kundenbetreuung. In technischen Fragen sind wir immer am Puls der Zeit, denn die Halbwertszeit des Wissens in unserer Branche ist sehr kurz.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich muß gestehen, daß ich mit der Konkurrenz kaum Berührungspunkte habe, außer bei Ausschreibungen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Weiterbildung findet für mich täglich statt, mein Wissensdurst ist ungebrochen. Ich studiere Wirtschaft, was jedoch keinen beruflichen Hintergrund hat.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein allgemeiner Rat lautet, sich nicht nur des Geldes wegen selbständig zu machen, denn das wird nicht gut gehen. Man muß unbedingt über die Liebe zum Beruf verfügen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir, über die magische Grenze von sieben Mitarbeitern zu kommen.
Ihr Lebensmotto?
Optimistisch denken.