Zum Erfolg von Johann Schlusche
Was ist für Sie Erfolg?
Die Durchsetzung der eigenen Ideen und das Wissen, was sich am Markt tut. Dazu gehört viel Erfahrung, auch schlechte, und der Mut, etwas zu investieren. Einer dieser Wege setzt sich meistens erfolgreich durch. Stellt der persönliche Erfolg sich ein, hat das absolut nichts mit Geld zu tun. Geld ist nur ein Mittel zum Zweck, das sich daraus ergeben sollte.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich bin zufrieden, gleichzeitig aber auch unzufrieden. Ich glaube, daß muß man sein, sonst gibt man irgendwann nach und verliert die Kraft.Was ist für Erfolg ausschlaggebend? Auf alle Fälle das Verzetteln vermeiden. Kreativität ist eines der wichtigsten Dinge überhaupt. Man sollte versuchen, ein Team aufzubauen, das kritisch ist und die Sache aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, wie z.B. meine Geschäftsführerin, die mir hin und wieder Denkzettel verpaßt und ich dadurch beginne, die Dinge zu überdenken. Wird man bestärkt, beschleunigt das enorm das System. Wie stehen Sie zu Teamarbeit und Motivation? Ein funktionierendes Team ist eines der schönsten Dinge. Herauszufinden, woran kann er Freude finden, wo kann man ihn in seinem richtigen Bereich einsetzen ist eines der wichtigsten Dinge. Dadurch, daß man ihn seinen Weg gehen läßt, wird er erfolgreicher. So ist er glücklicher, weil seine eigenen Ideen und sein System funktionieren.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Das größte Problem sind die kurzen Einstellungsgespräche. Ich kann in dieser Zeit nicht wirklich alles herausfiltern. Der Bewerber ist nervös und es hängt auch von der eigenen Tagesverfassung ab, ob man diesen richtig einschätzt, das heißt wir treffen eine engere Auswahl, plaudern mit diesem Mitarbeiter ein zweites Mal und machen eine relativ lange Probephase. So kann sich dieser im Unternehmen bewegen und herausfinden, ob er in das System paßt. Erweisen sich diese Faktoren als positiv, reden wir nochmals mit ihm. Da kristallisiert sich dann schon heraus, ob der Bewerber in das Team paßt oder nicht.Werden Sie von Ihrem Umfeld als erfolgreich angesehen? Ich nehme an, ja. Ich bin ein sehr offener Mensch, was das betrifft. Ich spreche Probleme an und zeige auch, daß ich selbst welche habe.Wie gehen Sie mit Mißerfolg um? Da gibt es einen großen Erfahrungsschatz. Ich versuche, einen Mißerfolg rasch zu erkennen, das heißt ob von den Kunden was nicht angenommen wird oder ob wir einen Fehler gemacht haben. Dann versuchen wir gemeinsam den Mißerfolg zu negieren und sofort zum nächsten Thema über zu gehen und aus den Erfahrungen zu lernen.Haben Sie diesen Weg angestrebt? Ich komme aus einer selbständigen Familie, mein Vater hat einen Elektrobetrieb. Dadurch bekam ich schon als Kind mit, wo die Vorteile und Nachteile der Selbständigkeit liegen. Trotzdem war für mich klar, daß ich mich selbständig machen werde, weil ich mich selbst nur in so einer Position entwickeln konnte. Das hat nichts mit Materiellem oder Wirtschaftlichem zu tun, sondern mit der Verwirklichung meiner Ideen. Genauso könnte ich in einem 15m Büro sitzen und meine Visionen durchbringen. Das war der Hauptantriebspunkt in die Selbständigkeit. Nur mit Verantwortung kann man etwas erreichen.
Ihre Ziele?
Es ergeben sich auf dem Weg zum Ziel im Laufe der Zeit andere Ziele, die dann vielleicht sogar mehr Erfolg bringen als die anfänglichen. Kleine Ziele anzustreben, finde ich nicht so erfolgreich, weil sie schnell zu erreichen sind und man neue Ideen nicht gleichzeitig entwickeln kann.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Es liegt im geringen Teil im Privatbereich oder bei meinem Kind, aber die Energien auf dem Weg dorthin, beginnt man in der Arbeit zu tanken. Das ist sicher ein Workaholic Problem, aber die Bestätigung und das Feedback läßt einen neuen Mut und Freude gewinnen.Welche Spezialität bietet Ihr Unternehmen? Wir versuchen in erster Linie Qualität zu bieten. Tätig sind wir im weiteren Sinn im Lebensmittel-Handel, das heißt 60 Prozent unseres Bereiches ist der Handel mit Kaffeeautomaten und die Versorgung des Kunden mit den dazugehörigen, richtigen Produkten. Unser Hauptkunde ist der Wirtschaftsbereich, Büros, Werkstätten usw., und nicht der Endkunde. Wir bieten ein gutes Service, unsere Kunden sollen sich um nichts kümmern müssen. Wir beliefern ihn automatisch, er muß die Maschine nicht kaufen, wir stellen sie kostenlos zur Verfügung. Wir verwenden die hochwertigsten Kaffeesorten, weil wir nur über die Produktqualität unser Stammkundenpotential halten können. Seit Beginn haben wir Abnehmer, weil wir den gleichen Kaffee wie Restaurants für unsere Automaten verwenden. Das Image des Automatenkaffees gilt bei uns nicht. Wenn der Kunde gekostet hat, erkennt er den Unterschied. Der Kaffee ist frisch gemahlen, frisch gepreßt, hat frische Bohnen, ist richtiger Kaffee und nicht ein künstliches Pulverprodukt.