Zum Erfolg von Renate Hirschberg
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich, wenn die Kinderaugen leuchten, die Herzen der Eltern sich öffnen und der Lehrer als Mensch gesehen wird.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn wir haben großen Zuspruch und können die Kinder dabei unterstützen, ihren weiteren Weg mit Musik zu gehen. Durch die besonderen Eindrücke und die vielen Auftritte erinnern sie sich immer wieder gern an die Volksschulzeit. Mir zeigt das, daß sie mit diesem Schultyp zufrieden waren.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war mit Sicherheit die Tatsache, daß der Schulinspektor, Herr Grobner, von meiner Idee, eine Musikvolksschule zu gründen, begeistert war und sofort reagierte. Es wurden Instrumente angeschafft und er hat mich vom ersten Tag an bis heute immer in meinen Bemühungen unterstützt. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, ich konnte mich aber auch immer schon recht gut durchsetzen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als die Kollegen begeistert mitmachten und pro Jahr eine neue Musikklasse dazu kam, fühlte ich mich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich hatte das Angebot, an der PÄDAK in Baden zu unterrichten, habe mich jedoch trotzdem für meine heutige Position als Direktorin entschieden und diese Entscheidung nie bereut.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Mutter hat in mir die Liebe zur Musik und zum Tanz geweckt. Bei Mißerfolgen, wenn also etwas nicht sofort funktioniert hat, hat sie mich immer bestärkt, nicht aufzugeben, sondern durchzuhalten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung muß nicht immer ausgesprochen werden, schon Blicke und Gesten sind oft Lob genug und geben mir ein gutes Gefühl. Eine ganz offizielle Anerkennung war die Ernennung zum Oberschulrat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine übergeordnete Rolle. Meine Mitarbeiter sind sehr gern bereit, für diesen Schultyp viel Freizeit zu opfern. Zum Beispiel wurde in den Ferien das Bühnenbild für das Stadttheater, sieben mal fünf Meter, gemalt. Jeder war mit Freude dabei; niemand beschwerte sich, oder hätte auf die Uhr geschaut. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Groß geschrieben wird bei uns der Teamgeist und es ist auch sehr wichtig, daß Mitarbeiter ihre eigenen Ideen einbringen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere durch ein freundschaftliches Verhältnis. Eine außerordentliche Motivation ist sicher, daß die Kollegen ihre guten Ideen auch der Öffentlichkeit präsentieren können.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich hoffe, man sieht mich als kompetente Leiterin, die sich für diese Schule besonders einsetzt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Durch unseren Musikschwerpunkt haben wir die Möglichkeit, einen abwechslungsreichen Unterricht zu gestalten, mit dem sich die Kinder sehr wohl fühlen. Wir fördern die musisch-kreativen Fähigkeiten unserer Schüler. Auch die Öffentlichkeitsarbeit ist - durch zahlreiche Auftritte - eine besondere Stärke von uns.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das hat immer sehr gut funktioniert, weil mein Mann immer auf meine Arbeit stolz war und mich in vielen Dingen entlastet hat.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende pro Jahr rund zwei Wochen für Kurse und Seminare in den Bereichen EDV, Psychologie, Mitarbeiterführung, usw.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll nie aufgeben, auch wenn man noch so tief in der Krise steckt: man kann alle Krisen meistern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Berufsziel habe ich erreicht, ich bin sehr zufrieden und glücklich in meiner Position. In den nächsten fünf Jahren bis zu meiner Pensionierung werde ich mich für diesen Schultyp weiterhin so engagieren wie bisher.