Zum Erfolg von Alfred Kainz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zunächst ist der Erfolg in der Regel die Summe von vielen Teilerfolgen. Und dann hege ich für mich auch noch den Anspruch, daß ich nur jenen Erfolg als solchen gelten lasse, der sich auf Dauer günstig auswirkt. Leider gibt es kein Abonnement auf den Erfolg. Er will immer wieder neu verdient werden, mit sehr viel Fleiß und Qualität in der Arbeit. Auch das Quentchen Glück spielt eine entscheidende Rolle. Ein zu rascher, glückhafter Erfolg schadet meistens mehr, als er nützt. Doch der schönste Erfolg ist jener, über den man sich gemeinsam, im Team, freuen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, meistens. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Verläßlichkeit, Know-how, Kreativität und das Bemühen, stets die bestmögliche Qualität abzuliefern. Es reizte mich immer, gestalterisch tätig zu sein, und manchmal gelang es sogar, Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Die Ausgangsposition war stets eine gute Idee - auch wenn sie nicht immer meine eigene war - die dann professionell umgesetzt wurde. Sobald dies gelungen ist und man einmal die Faszination des Erfolges erlebt hat, möchte man es immer wieder erleben. Bei mir war es jedenfalls so.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In der Schule hat der eine die besten Noten und wird zum Streber abgestempelt, ein anderer ist beliebt, obwohl seine Schulnoten nur mangelhaft sind. Was ist richtig, was ist falsch? Die Wertigkeiten ändern bzw. verlagern sich im Laufe des Lebens. Doch eines lernte ich schon zu meiner Schulzeit: das Detail entscheidet. Mit einer positiven Einstellung, Freude am Lernen und Fleiß, ergänzt durch verschiedene Talente, konnte ich schon in frühen Jahren sich bietende Chancen nutzen und ansehnliche Erfolge erzielen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Es kann zwar das wirklich Gute übernommen werden, aber eine persönliche Note und deutliche Unterscheidungsmerkmale waren schon immer für den Erfolg wichtig. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das existente Bankennetzwerk funktioniert als ein einziges, weltweit operierendes, monetäres System. Da sich leider kein zweites System parallel dazu entwickeln konnte, bringt dieser Umstand automatisch systembedingte Nachteile für die Konsumenten mit sich. Der Konkurrenzkampf unter den Banken ist aus Sicht der Konsumenten minimal. Um Nachteilen vorzubeugen, müßten sich die Menschen selbst umfassend informieren, wozu sie aber in den seltensten Fällen in der Lage sind bzw. die Voraussetzungen dafür gar nicht mitbringen. Dieser Umstand nützt den Banken überproportional, und sie beeinflussen ihre Kunden ständig mit einem gigantischen Werbeaufwand in erster Linie zu ihrem eigenen Vorteil. Eine Lösung für dieses Problem kann glaubhaft nur eine politisch und materiell unabhängige Institution anbieten, die laufend Vergleiche anstellt und dem Konsumenten dann den Testsieger präsentieren kann. Jeder Mensch braucht Beratung in irgendeiner Form, ganz besonders, wenn es um sein hart verdientes Geld geht. Wenn wir uns zum Beispiel eine internationale Messe vorstellen, wo gleichzeitig hunderte Aussteller aus dem Banken- und Finanzbereich anbieten, dann ist doch jedem klar, daß einer der Aussteller der Beste und einer der Schlechteste sein muß, nur, wer ist wer? Daher überprüft der BWF ständig, vergleicht und formuliert dann eine neutrale und professionelle Information als Entscheidungshilfe für seine Mitglieder.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es war eine schwierige Umstellung für mich vom Einzelkämpfer zum Teamplayer. Doch es hat sich in allen Punkten als der bessere und modernere Weg erwiesen. Ich bin jetzt schon sehr lange ein Verfechter von Teamwork und Netzwerkkultur mit einer sozialen Komponente. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Verläßlichkeit, Loyalität, Teamfähigkeit, Kompetenz und Fleiß sind für uns die wichtigsten Eigenschaften, um eine dauerhafte, zufriedenstellende Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Interessante, abwechslungsreiche Aufgaben (Challenge), Spaß bei der Arbeit und überdurchschnittliche Verdienstmöglichkeiten sind ein hoher Ansporn.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir gründeten einen Verein, damit die Mitglieder kostengünstig von unserem sich ständig erweiternden Know-how und den branchenübergreifenden Verbindungen des BWF profitieren können. Unser Ziel ist es, eine sich stetig vergrößernde Plattform zu vernetzen, die unpolitisch, unbürokratisch und kompetent mithilft, den Konsumenten einen Weg durch die unübersichtlich gewordene Welt der Wirtschaft und Banken aufzuzeigen. Dabei darf man auf geplante, zukünftige Erweiterungen des BWF durchaus gespannt sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist eine tägliche Herausforderung, sich ein wenig Freiraum für Familie und Hobbys zu verschaffen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich möchte keine Ratschläge geben, aber ich wünsche den nächsten Generationen, daß Menschen für sie da sind, die ihnen neben der Vermittlung eines aktuellen Fachwissens auch das Potential des schon einmal Erlebten zugänglich machen. Kommunikation ist der generelle Schlüssel im Jetzt und in der Zukunft.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich gehöre zu den berufstätigen Senioren, die ein reiferes Alter als Chance betrachten und Freude daran haben, mit einem doch sehr beträchtlichen Potential an Wissen und Erfahrung Projekte verwirklichen zu können, die jetzt, aber auch für die nachfolgenden Generationen vorteilhaft und sinnvoll sind.
Ihr Lebensmotto?
Man muß das Negative bekämpfen, indem man das Positive fördert.