Zum Erfolg von Annelore Mavrin
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Da ich von Kind an von meinem Onkel und von meiner Tante immer angehalten war zu arbeiten und Leistung zu erbringen, wurde ich ein Mensch, der stets mit vollem Einsatz arbeitet. Wenn ich ein Ziel erreichen will, sind 18 Stunden Arbeit pro Tag für mich normal, weil ich weiß, daß man Ziele nur durch unermüdlichen Einsatz erreichen kann. Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren also Hartnäckigkeit, Ausdauer und Konsequenz.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich kenne, da ich von klein auf in das Unternehmen hineinwuchs, keine geschlechtsspezifischen Unterschiede.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube, daß ich mich erst nach meiner Scheidung als erfolgreich betrachten konnte. In früheren Zeiten habe ich sehr viel gearbeitet, aber nie Anerkennung dafür erhalten. Jetzt gebe ich sie mir selbst und fühle mich dadurch als erfolgreiche Frau.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Onkel und meine Tante haben mich sicher, wenn auch nicht immer positiv, geprägt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es ist mir völlig klar, daß ich alleine niemals Erfolg hätte. Wir sind ein tolles Team und nur deswegen erfolgreich. Die Führungsebene besteht aus meinem geschiedenen Gatten, meinem Schwager und mir und obwohl mein Exmann und ich nicht mehr als Frau und Mann zusammenleben, haben wir es geschafft, das Unternehmen gemeinsam zu leiten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Als wir die Firma übernahmen, brauchten wir Mitarbeiter, die bereit waren, an der Veränderung des bereits bestehenden Grundkonzeptes mitzuarbeiten. Aufgrund unseres kontinuierlichen Wachstums nahmen wir dann mehr und mehr Mitarbeiter auf. Da wir auch im Objektbereich tätig sind, benötigen wir auch immer wieder Leasingpersonal. Das Um und Auf ist sicher das persönliche Gespräch, in dem wir den Werdegang und die Selbstpräsentation des Bewerbers betrachte. In weiterer Folge schauen wir uns dann die Leistung innerhalb der Probezeit an und wenn die Person in unser bestehendes Team paßt, steht einer Aufnahme nichts mehr im Wege.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben zwölf Mitarbeiter, die, wie ich glaube, sehr gerne für uns arbeiten. Die Anzahl ist überschaubar und versuchen die Arbeitsatmosphäre zielgerichtet und sehr kollegial zu gestalten. Unsere Mitarbeiter können ihre Meinungen aussprechen und eigenständige Entscheidungen treffen. Da wir unseren Mitarbeitern vertrauen, fühlen sie sich wertvoll.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Da wir in Villach eine sehr große Dichte an Baumärkten haben, mußten wir das bestehende Grundkonzept ändern, um am Markt bestehen zu können. Wir suchten eine Marktnische und fanden sie, indem wir begannen, besondere Dienstleistungen anzubieten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Freizeit bilden für mich eine Einheit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich kann nur von mir und meiner Einstellung berichten. Ich konnte mir niemals vorstellen, mich hinzusetzen und meine Hände ruhen zu lassen. Arbeitswille und Leistung haben für mich höchste Priorität, wobei es mir jedoch wichtig ist, Ziele zu überprüfen und eventuell neu auszurichten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich arbeite an einem zweiten Standbein. Ich begann das Studium der Psychologie an der Klagenfurter Universität und möchte in späterer Folge meine Arbeit im Unternehmen auf 25 Stunden pro Woche reduzieren, um eine selbständige Praxis für Psychotherapie führen zu können.