Zum Erfolg von Anja Schmidt
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn sich beruflich und privat alle Bedürfnisse und Erwartungen erfüllen, ist man erfolgreich. Heutzutage ist dies in unserer schnellebigen Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit, gemäß nach dem Motto: lieber gestern als morgen. Beide Lebensbereiche müssen sich die Waage halten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich im Geschäfts- und Privatleben grundsätzlich als erfolgreich. Ich versuche jeden Tag so zu leben, daß ich am Abend nach Hause kommen und sagen kann: heute war ein erfolgreicher Tag. Ich habe viele Hobbys zum Ausgleich, seit neustem Fallschirmspringen. Dabei überwinde ich meinen inneren Schweinehund und traue mir jedes Mal mehr zu - wie im beruflichen Leben. Auch das ist für mich eine Art von Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Chance, eine fundierte Ausbildung genießen zu können. Meine großzügigen Eltern haben mich stets unterstützt, auch in der Wahl der weiterbildenden Schule, somit konnte ich auf einem anderen Level starten als andere.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit einer gewissen Skepsis und einer großen Portion Selbstsicherheit. Diese Aspekte erlangt man durch langjährige Berufserfahrung und Praxis. Der Mut zur Lücke gehört ebenso dazu, außerdem muß man auch für Fehlentscheidungen geradestehen können.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ja und nein. Als Frau kämpft man meistens gegen Vorurteile an, die Haltung ist aber stark von der Unternehmensart und der Branche abhängig. Ich persönlich würde nicht in einer Führungsposition sitzen, wenn die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank nicht hinter mir stehen würde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ein wichtiger Eckpfeiler in meinem Leben war sicher der rasche Einstieg in das Arbeitsleben. Beruflich gesehen war es der interne Aufstieg zur Filialleiterin. 14 Jahre Unternehmenstreue unterstreichen meinen Erfolg.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Beides, gepaart mit Optimismus, Eigenleistung und Kreativität. In der eigenen Filiale genießt man viele Freiheiten innerhalb einer vorgegebenen Grundstruktur. Jeder kann seine eigene Kreativität walten lassen und für sich selbst herausfinden, was aus seiner Sicht für das Unternehmen am besten ist. Von Ideen anderer kann man nur profitieren. Veranstaltungen und Projekte dienen als Austauschmöglichkeiten. Ich kann kopieren, aber auch meine Ideen einbringen. Wenn diese aufgegriffen und umgesetzt werden, ist das ein Schlüssel zum Erfolg.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Einen Grundstein für meinen beruflichen Start haben zweifelsohne meine Eltern gelegt, wofür ich ihnen sehr dankbar bin.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In der heutigen Zeit freut man sich über Kleinigkeiten wie ein Kompliment, eine Geste oder ein Lächeln von Vorgesetzten, Mitarbeitern, aber auch Kunden. Eine kurzfristige Anerkennung kann in finanzieller Hinsicht eine außerordentliche Gehaltserhöhungen oder Prämienzahlung sein.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unter meiner Führung sind drei Mitarbeiter bei der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank beschäftigt. Wir arbeiten sehr eng zusammen, und das Teamergebnis ist am Jahresende entscheidend. Daher spielen sie eine tragende Rolle.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Vorentscheidung der Mitarbeiterauswahl trifft grundsätzlich die Personalabteilung. Neben der Verwurzelung in der Region zählen fachliche Kompetenz, Teamfähigkeit und der persönliche Charakter. Mit einem Eignungstest und Einzelgesprächen wird das Auswahlverfahren in die Wege geleitet. Bei der Entscheidungsfindung verlasse ich mich auf mein Bauchgefühl und meine Menschenkenntnis.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Im Mittelpunkt stehen das persönliche Gespräch und eine offene Kommunikation. Ich motiviere meine Mitarbeiter durch das Übertragen von Eigenverantwortung, gemeinsame Unternehmungen zur Stärkung der Teamzugehörigkeit sowie durch ein angenehmes, familiäres Arbeitsklima.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit ich in einer Führungsposition tätig bin, steht in meiner Fünftagewoche das Berufsleben klar im Vordergrund. Dies führte unweigerlich zu einem Einbruch meiner privaten Zeit. Hier muß ein Umdenken stattfinden, denn die Waage zwischen Beruf und Privatleben sollte ausgeglichen sein. Die Abende und Wochenenden nutze ich umso mehr für Erholung. Ich verfüge über die Fähigkeit, nach dem Arbeitstag abschalten zu können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Jahresziel liegt darin, daß wir uns als Filialstelle erfolgreich etablieren können, unsere Planzahlen erreichen und unsere Vorgesetzten mit unseren Leistungen zufriedenstellen. Ihr Lebensmotto ? Carpe diem.