Zum Erfolg von Editha Pichler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg kann man grundlegend mit Zufriedenheit gleichsetzen. Um einen Beruf selbständig aufzubauen, soll man geistig, körperlich und seelisch daran arbeiten. Man muß sein Ich zur Verfügung stellen. Die Freizeit ist mit Arbeit gleichzusetzen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich kann diese Frage positiv beantworten, in meinem Beruf kann ich im übrigen auch viel Kraft tanken.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Im Rahmen meiner Tätigkeit stellten zufriedene Kunden generell die Basis des Erfolges dar. Allerdings waren dabei Einsatz, Zielstrebigkeit und vor allen auch Phantasie bei der Lösung von Problemen essentiell.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Mit dem erforderlichen Einsatz sollte es im Berufsleben keine unüberwindbaren, geschlechtsspezifischen Hindernisse geben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich konnte mich bereits zu Beginn meiner Karriere an den kleinen Erfolgen erfreuen, da ich diesen Beruf mit Freude und Liebe dazu begann und diese Bereitwilligkeit an Klienten und Kunden übertrug. Man muß dankbar sein, den richtigen Beruf gewählt zu haben, verbringt man doch Dreiviertel der Zeit seines Lebens damit.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das allgemeine Bewußtsein bezüglich der Bedeutung von kosmetischer Pflege war zum Zeitpunkt meiner Betriebsgründung kaum vorhanden, damals mußte man sozusagen Pionierarbeit leisten. Heutzutage scheint mir eine Spezialisierung in Folge des allgemeinen Überangebotes eher empfehlenswert zu sein.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich war die Pionierin für Naturprodukte. Zu dieser Zeit war das noch ein Fremdwort. Aber durch meine verschiedenen Studien in Büchern für Medizin und Kosmetik wurde ich angeregt, chemische Grundlagen durch biologische zu ersetzen. Ich lernte damals auch den Dermatologen Univ.-Prof. Dr. K. Balabanow aus Sofia kennen, der mich bei meinen Überlegungen zu Forschungen sehr unterstützte. Die naturverbundenen Bugaren waren schon damals an Joghurt, Ginseng, tierischem Serum, Collagen, Knoblauch, usw. sehr interessiert. Ich habe mich bin Beginn an mit der Erkenntnis auseinandergesetzt, daß richtige Schönheitspflege immer auch Gesundheitspflege ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Soweit diesbezüglich Möglichkeiten bestanden, versuchte ich im Rahmen meiner Tätigkeiten dem privaten Vergnügen ausreichend Raum zu schaffen. Als Beispiel möchte ich in diesem Zusammenhang den Besuch von Kongressen oder auch Auslandsaufenthalte im Rahmen von internationalen Geschäftsabwicklungen anführen. In jedem europäischen Land konnte ich die bereits sehr bekannten Editha Pichler biologisch kosmetischen Spezialpräparate ausstellen, auch in den USA (New York, Buffalo, Dallas), Kanada (Vancouver), Asien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Türkei (Ismir) ergaben sich Geschäftsverbindungen, die teilweise zu persönlichen Beziehungen wurden.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? In der Gründungsphase eines Unternehmens sollten möglichst viel Eigenkapital und Zeit vorhanden sein, andernfalls können Liquiditätsprobleme auftreten. In jedem Fall wäre es ein Fehler, den Arbeitsaufwand des Selbständigen zu unterschätzen, wobei es im übrigen keinen Sinn macht, sich in einem Gewerbe zu versuchen, dem man kein tieferes Interesse entgegenbringt.